Prozess: Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt

Zusammenfassung
- Zwei Algerier stehen in Wien vor Gericht, angeklagt, zwei minderjährige Mädchen unter Drogen gesetzt und vergewaltigt zu haben.
- Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, doch DNA-Spuren belasten sie.
- Die Mädchen konnten die Polizei alarmieren und wurden nach einer starken Suchtmittel-Vergiftung ins Krankenhaus gebracht.
Es ist ein grauenvoller Fall, der am Mittwoch im Landesgericht in Wien verhandelt wird: Zwei Asylwerber aus Algerien sollen im Oktober des Vorjahres zwei Mädchen (14 und 15) in ein Abbruchhaus gelockt, unter Drogen gesetzt und vergewaltigt haben.
Die Angeklagten, damals 24 und 31 Jahre alt, sollen die Mädchen am Keplerplatz kennengelernt haben. Unter dem Vorwand, zu einer Party zu fahren, brachten sie die Mädchen per Taxi zum Haus in der Rebhanngasse in der Brigittenau.
Den Mädchen soll ein Betäubungsspray ins Gesicht gesprüht worden sein, dann wurden sie laut Anklage dazu gezwungen, Ecstasy-Tabletten zu schlucken. Danach, so die Anklage, packte der Ältere ein Mädchen am Arm, zog es in ein Zimmer, bedrohte sie mit dem Umbringen und vergewaltigte es. Die Freundin wählte den Polizeinotruf, konnte allerdings den Standort nicht bekannt geben. Als die Männer einschliefen, rief sie erneut die Polizei. Die Mädchen wurden wegen ihrer starken Suchtmittel-Vergiftung sofort in ein Krankenhaus gebracht.
Die Angeklagte bestreiten die Vorwürfe am Mittwoch. Man habe sich ein Treffen ausgemacht, um "Spaß zu haben", erklärte der mittlerweile 32-jährige Angeklagte. Man habe in dem Haus Musik gehört, Drogen konsumiert und getanzt. Dann sei es freiwillig zu sexuellen Handlungen gekommen. Allerdings wurden bei der 15-Jährigen Verletzungen festgestellt. Unter anderem Würgemale, Hämatome, Abschürfungen und Kratzer.
Der Mann bestreitet auch, das wahre Alter der Mädchen gekannt zu haben. Sie hätten sich als 21 und 24 Jahre alt ausgegeben.
Er gibt allerdings zu, einen syrischen Mitbewohner geschlagen zu haben. Laut Schilderung der Mädchen hätten sie diesen gebeten, ihnen zu helfen.
Tiktok-Videos
Der Prozess wurde auf Mai vertagt. Das Gericht will Tiktok-Videos sehen, die in der Tatnacht veröffentlicht wurden. Zudem soll das Handy des 32-Jährigen ausfindig gemacht werden - das blieb bei seiner Verhaftung in der Wohnung zurück. Zudem werden bei der nächsten Verhandlung auch Bilder aus einer Überwachungskamera vor dem Haus angeschaut.
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