Prozess gegen falsche Polizisten: Schmuck im Wert von 2 Mio. übergeben
Fünf Männer, die sich als falsche Polizisten ausgegeben hatten, sind am Donnerstag am Landesgericht für Strafsachen zur Verantwortung gezogen worden.
Die Angeklagten im Alter zwischen 21 und 25 Jahren hatten sich als sogenannte Geld- und Schmuckabholer betätigt, wobei sie während der Straftaten mit den Hintermännern per Videotelefonie über abhörsichere Messenger-Dienste kontinuierlich Kontakt hielten. Einem der Opfer wurde Schmuck im Wert von zwei Millionen Euro abgenommen.
Der betroffenen 73 Jahre alten Frau wurde im Juni 2023 telefonisch vorgemacht, eine rumänische Einbrecherbande hätte es auf sie abgesehen. Die Polizei müsse ihren Schmuck "sicherstellen". Die Betrüger - die auf den Polizei-Trick spezialisierte Bande operiert vom türkischen Izmir aus, die Anrufe werden von einem eigens eingerichteten Callcenter aus geführt - vereinbarten mit der Pensionistin ein Codewort. Als einer der Angeklagten bei ihr auftauchte und dieses nannte, überreichte ihm die Frau den gesamten Schmuck. Ein weiterer Angeklagter war an dieser Straftat als Fahrer beteiligt.
Angeklagte geständig
Von der Anklage umfasst waren insgesamt knapp ein Dutzend Fakten, wobei die fünf Männer in unterschiedlicher Zusammensetzung daran beteiligt waren. Sie hatten sich durchwegs aus finanziellen Gründen anwerben lassen. Sie waren vor einem Schöffensenat durchwegs geständig. Einer führte seine Suchtgiftabhängigkeit ins Treffen, die er sich mit seinem Einkommen als Hilfsarbeiter nicht habe leisten können. Ein anderer wollte seinen Angaben zufolge "die reiche Seite" sehen und "im 27. Stock chillen".
Die Verteidiger-Riege um Nikolaus Rast und Zaid Rauf betonte, ihre Mandanten wären am unteren Ende der hierarchisch gegliederten kriminellen Vereinigung gestanden. Von "kleinen Würschteln" und "kleinstem Rädchen" war in den Statements der Anwälte die Rede.
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