Private Securitys patrouillieren in der Seestadt Aspern

Blick über die Seestadt Aspern in Wien mit Personen, die sich am Ufer entspannen.
Sicherheitskräfte kontrollieren an der Seepromenade. Anrainer beschwerten sich über Lärm, Müll und Partys.

Am Donnerstagnachmittag ist es rund um den See in der Seestadt verhältnismäßig ruhig, auf der Wiese sonnen sich ein paar Badegäste. An den Abenden sowie am Wochenende tummeln sich aber auf beiden Seiten des Sees teilweise mehrere Hundert Personen – da sind Konflikte oftmals vorprogrammiert.

Um die zu vermeiden, sollen private Securitys dort für Sicherheit sorgen, wie der ORF berichtete. 

Hintergrund für die Beschäftigung der Sicherheitskräfte ist, dass Teile der Fläche der Entwicklungsfirma Wien „3420 Aspern Development AG“ gehören. Die wiederum arbeitet mit einer privaten Sicherheitsfirma zusammen, die ihren Standort ebenfalls in der Donaustadt hat. 

Die Securitys sollen dafür sorgen, dass in den von der Firma verantworteten Bereichen – etwa den Baustellen, der Seepromenade oder dem Holzsteg – niemand zu Schaden kommt. In manchen Fällen werde auch die Polizei alarmiert. Die örtlich zuständige Polizeiinspektion verzeichnet aber derzeit keinen Anstieg polizeilicher Einsätze in diesem Bereich.

Betretungsverbot am Steg

„Die Security darf und soll Personen in unserem Auftrag vom Steg verweisen, wenn deren Verhalten eine Belästigung oder gar Gefährdung für andere darstellen sollte. Das reicht vom Grillen bis zum Befahren des Stegs, auf dem sich viele Erholungssuchende befinden, mit dem Rad oder Scooter“, sagt Sprecherin Ingrid Spörk. Von 22 bis sechs Uhr morgens gelte am Steg aus Sicherheitsgründen ein Betretungsverbot. Zu Spitzenzeiten kontrollieren hier vier Einsatzkräfte, außerhalb dieser Zeiten sind zwei im Einsatz.

Die Seestadt Aspern in Wien, Donaustadt, an einem sonnigen Tag.

Badegäste entspannen am Strand der Seestadt Aspern in Wien.

Ein Strand an einem See in der Seestadt Aspern in Wien.

Die Seestadt Aspern in Wien, Donaustadt, an einem sonnigen Tag.

Ein Strand an einem See in der Seestadt Aspern in Wien.

„Die Präsenz der Securitys ist saison- und wetterabhängig. Im Frühjahr war uns wichtig, dass die Baustellen – vor allem jene für die Seestadt-Promenade, aber auch die neuen Baustraßen und unser Baulogistik-Center – gut gesichert sind. Daher gab es da mehrmals pro Woche punktuelle Kontrollrunden“, betonte die Sprecherin. Die Sicherheitskräfte greifen demnach etwa bei rücksichtslosem Ballspielen zwischen Badegästen ein, aber auch bei zu lauter Musik oder ausgelassenen nächtlichen Feiern.

Mobile Jugendarbeit

„Es gab auch eine Zeit lang Streitigkeiten und gelegentliche Raufereien zwischen Jugendlichen. Darauf achtet unsere Security besonders“, so Spörk. Im Juni etwa griffen sieben Jugendliche in der Seestadt einen 14-Jährigen an. Das Opfer wurde geschlagen und bedroht, außerdem raubten die Täter 100 Euro aus seiner Tasche.

Es sei kein Einzelfall, dass Jugendliche in diesem Bereich für Probleme sorgen, heißt es von der ÖVP Donaustadt. Die Partei reagierte am Donnerstag per Aussendung auf die privaten Securitys. „Die mobile Jugendarbeit, also die direkte Betreuung von Jugendlichen in Parks, Skater-Anlagen und anderen öffentlichen Räumen, wurde lange vernachlässigt, obwohl sie eine zentrale Aufgabe des Bezirks ist“, sagt Klubobfrau Michaela Löff. Man setze sich seit Jahren für eine signifikante Erhöhung des Budgets für mobile Jugendarbeit ein. „Es ist immer noch viel zu wenig“, so Löff.

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