"Erhöhte Gefährdungslage": So sichert die Polizei den Wiener Opernball 2025

Zusammenfassung
- Polizei setzt mehrere hundert Beamtinnen und Beamte für die Sicherheit des Wiener Opernballs ein, darunter Zivilpolizisten und Spezialeinheiten.
- Obwohl die Gefährdungslage erhöht ist, erwartet die Polizei keine besonderen Vorkommnisse und ist gut vorbereitet.
- 5.000 Gäste werden erwartet und es sind zwei Demonstrationszüge sowie eine Standkundgebung angemeldet.
Das Licht im bereits für den Opernball umgebauten großen Saal der Staatsoper ist am Donnerstagvormittag schummrig gedimmt, Blumenarrangements leuchten in Orange-, Pink und Violetttönen, in den Logen warten auf Hochglanz polierte Sektkübel auf ihren abendlichen Einsatz. Die Big Band probt gerade Frank Sinatra, als Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) und Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl im Rahmen eines Lokalaugenscheins Polizistinnen und Polizisten in der Wiener Staatsoper besuchen, die am heutigen Ballabend ihren Dienst versehen.
5.000 Gäste werden am Abend erwartet, zwei Demonstrationszüge und eine Standkundgebung sind bereits angemeldet. Doch die Vertreter der Polizei bringt das im Vorfeld nicht aus der Ruhe. "Die großen, teilweise gewalttätigen Demos der 1990er- und frühen 2000er-Jahre - diese Situation hat sich entschärft, aus polizeilicher Sicht ist da nichts besonders Aufregendes zu erwarten", sagt Pürstl. Mit dem Anmeldern der Demos stehe man zudem in gutem Austausch.
Für den größten Demozug sind 1.000 Teilnehmer angemeldet. Gekommen sind zunächst aber nur rund 250 Personen, die sich gegen 18.45 Uhr in Bewegung setzten. Die Demo führt vom Keplerplatz über die Laxenburger Straße, die Favoritenstraße und die Wiedner Hauptstraße zur Kärntner Straße.
Der KURIER ist bei der Demo ebenfalls dabei und sprach mit einigen Teilnehmenden. Wie Viktoria Höller (20) und Andrea Grundner (19), die für die Demo extra aus Wiener Neustadt angereist sind.

Viktoria Höller und Andrea Grundner sind extra aus Wiener Neustadt angereist.
Sie sind der Meinung: "Es ist ein Wahnsinn, dass die Schönen und Reichen Österreichs feiern können, in Logen mit utopischen Preisen. Und wir struggeln jedes Monat, dass wir unsere Mieten zahlen können, Miete und Strom kommen da ja noch dazu.“

Opernballdemo 2025
Mitglieder der NGO "Attac", die ihre Namen nicht an dieser Stelle lesen wollen, sind Stammgäste bei den Opernballdemos: „Wir sind für eine gerechte Umverteilung. Es ist nicht gerecht, dass die Reichen in der Oper tanzen und viele Dinge im sozialen Bereich nicht durchgeführt werden. Meine Hoffnung, ob die neue Regierung diese Dinge umsetzen wird, ist eigentlich schon verloren, aber immerhin besser als schwarz-blau“, sagt eine von ihnen.
Gefährdungslage: Erhöht, aber nicht konkret
Dennoch stehe man vor ganz besonderen Herausforderungen. "Diese haben sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert. Es gibt zwar keine konkrete, aber doch eine erhöhte Gefährdungslage", sagt Karner. Wie in den meisten europäischen Staaten gilt auch in Österreich seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 eine erhöhte Terrorwarnstufe.
Die Einsatzkräfte seien aber gut gerüstet und man habe "ein hervorragendes Einsatzkonzept, so dass alle eine schöne Ballnacht haben können".
Mehrere hundert Polizistinnen und Polizisten in Zivil und in Uniform werden im Einsatz sein. Auch Expertinnen und Experten des Einsatzkommandos Cobra, Beamtinnen und Beamte des Verfassungsschutzes, des Entschärfungsdienstes, Sprengstoffspürhunde, Drohnenteams und auch Polizeischülerinnen und Polizeischüler - um nur einige zu nennen - werden ihren Beitrag leisten.
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