Pfefferspray-Einsatz bei Corona-Demo

Eine Demonstration mit unmaskierten Personen wird von der Polizei begleitet.
Die Samstagsdemonstration gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie startete im Schweizer Garten im 3. Bezirk.

Bereits zum sechsten Mal kam es dieses Jahr zu einer Demonstration in der Wiener Innenstadt gegen die Corona-Maßnahmen. 22 Kundgebungen wurden für Samstag angezeigt, sieben davon wurden von der Polizei untersagt. Insgesamt sollen rund 3.000 Personen gegen die Corona Maßnahmen in Wien demonstriert haben. Es kam zu Auseinandersetzungen mit der Polizei, Pfefferspray-Einsätzen und 15 Festnahmen.

 

Unkommentiert: Die Mutter aller Demos, vom Picknick zur Gewalt in nur einer Stunde

Mutter aller Demos

Ausgestattet mit Rot-Weiß-Roter Schminke und Fahnen, Getränken und Musikboxen wollen die Demonstranten am Samstag für ihre "Freiheit" demonstrieren. Getauft wurde die heutige Demo die "Mutter aller Demos". In Telegram-Gruppen riefen die Organisatoren dazu auf, diesmal vor allem Kinder mitzunehmen.

Eine Menschenmenge versammelt sich in einem Park, einige schwenken österreichische und andere Flaggen.

Schweizer Park

Gegen 13 Uhr versammelten sich die ersten Menschen im Schweizer Park.

Mehrere Polizisten in Uniform stehen mit Bürgern im Gespräch.

Anzeigen

Die Polizei erstattete Anzeigen wegen Nichteinhaltung der Maskenpflicht und des Sicherheitsabstandes.

Eine Gruppe von Menschen sitzt und steht auf einer Wiese, während Polizisten im Hintergrund stehen.

Kinder bei der Demo

Die Organisatoren um den Anti-Corona-Aktivisten und früheren Kärntner Landtagsabgeordneten Martin Rutter hatten unter dem Motto „Der Park ruft“ dazu aufgefordert, angesichts des sonnigen Wetters mit Kindern zu kommen und die frische Luft zu genießen.

Zwei Polizisten in Uniform kontrollieren die Ausweise einer Person.

Eine Gruppe von Menschen marschiert mit Musikinstrumenten durch einen Park.

Volksmusik und Rot-Weiss-Rot Fahnen

Vor Ort waren Rot-Weiss-Rot Fahnen zu sehen. Aber auch Flaggen der Verschwörungstheoretiker-Gruppe QAnon.

Pfefferspray-Einsatz bei Corona-Demo

Eine Gruppe Polizisten steht im Freien und unterhält sich mit Bürgern.

Österreichische Polizisten mit Masken stehen im Gespräch mit einem Demonstranten.

Mehrere Polizisten mit Masken stehen im Freien, einige mit Helmen in der Hand.

Gegen 13 Uhr versammelten sich die ersten Menschen auf der Wiese im Schweizer Garten im 3. Bezirk, hinter dem Belvedere. Bereits eine Stunde davor startete eine Gegendemonstration um 12 Uhr mit anschließender Fahrraddemo im Votivpark. 

Die Organisatoren um den Anti-Corona-Aktivisten und früheren Kärntner Landtagsabgeordneten Martin Rutter hatten auch unter dem Motto „Der Park ruft“ dazu aufgefordert, angesichts des sonnigen Wetters die frische Luft zu genießen. Neben Familien, österreichischen und Bundesländer-Fahnen waren aber auch Flaggen der Verschwörungstheoretiker-Gruppe QAnon zu sehen, dazu kamen noch zahlreiche Personen in Thor-Steinar-Outfits, einem Erkennungsmerkmal der rechtsextremen Szene.

Feuerwerk und Musik

Bekannte Gesichter

Im Demozug wurden auch bekannte Gesichter der Identitären Szene gesichtet - unter anderem der Identitären-Sprecher Martin Sellner. Auch zahlreiche rechtsextreme Hooligans wurden in der Masse gesichtet. An vorderster Front marschierte auch Dagmar Belakowitsch, die Gesundheitssprecherin des FPÖ-Parlamentsklubs mit.

Demozug am Gürtel

Rund 1.000 Menschen waren um 14 Uhr im Park versammelt mit lauter Musik, Parksessel und Feuerwerke. Gegen 14.30 formte sich vor Ort der erste Demozug. Er setzte sich Richtung Landstraßer Gürtel in Bewegung. Dort soll es zu einer ersten Konfrontation zwischen Demonstranten und Polizei gekommen sein. Die Polizei riegelte alle Wege zur Innenstadt ab. Demonstranten versuchten an mehreren Stellen die Blockaden zu überwinden und das Sperrgitter zu entfernen.

 

Polizisten stehen einer Menschenmenge gegenüber, die eine Absperrung verschiebt.

Eine Demonstration mit Menschen, die Schilder und eine Flagge mit einem „Q“-Symbol tragen, wird von der Polizei beobachtet.

Polizisten stehen einer Menschenmenge bei einer Demonstration gegenüber.

Polizisten in Schutzausrüstung stehen vor einer Menschenmenge mit österreichischen Flaggen.

Die Scheibe eines Polizeiwagens wurde eingeschlagen.

Eine Frau sitzt weinend auf dem Boden, neben ihr Gepäck und Wasserflaschen.

Polizisten stehen einer Menschenmenge bei einer Demonstration gegenüber.

Gegen 15 Uhr kam es zu einer weiteren Eskalation in der Kleistgasse im 3.Bezirk. Die Polizei setzte vor Ort Pfefferspray ein. Außerdem wurde ein Polizeiauto beschädigt.  Es kam zu mehreren Festnahmen. Die Polizei verkündete per Lautsprecher, dass die Demonstration aufgelöst werde. 

Corona-Demo in Wien: Festnahmen und Pfefferspray

Die U-Bahnen waren, laut Twitter-Meldungen, mit Anti-Corona-Aktivisten überfüllt. Die meisten von ihnen trugen vor Ort keine Masken. Die Mitarbeiter der Wiener Linien konnten aufgrund der Massen nicht angemessen reagieren. 

Die Polizei war an diesem Samstag mit einem Großaufgebot vor Ort - auch mit Verstärkung aus den Bundesländern. Etliche Straßen wurden gesperrt und Hubschrauber umkreisten die Stadt. Geschützt wurden vor allem Regierungsgebäude und auch der Sitz des österreichischen Rundfunks im 13. Bezirk.

Das Bundeskanzleramt in Wien mit Ehrenwache vor dem Gebäude.

Bundeskanzleramt

Der Ballhausplatz wurde am Samstag unter Polizeischutz gestellt.

Das Bundeskanzleramt in Wien mit der österreichischen und der EU-Flagge auf dem Dach.

Drohungen

Immer wieder kam es in den vergangenen Wochen auf sozialen Medien zu Drohungen, dass Regierungsgebäude oder der ORF attackiert werden soll.

Auf sozialen Netzwerken wurde in vergangenen Zeiten dazu aufgerufen, Regierungsgebäude oder den ORF zu stürmen.

Warnung vor Rechtsextremen

Im Vorfeld der Demonstration warnte auch die Israelitische Kultusgemeinschaft ihre Gemeindemitglieder am Samstag die Innenstadt zu meiden. An den Demos gegen die Corona-Maßnahmen nahmen in der Vergangenheit immer wieder Rechtsextreme und Anhänger von Verschwörungsideologien teil. Viele Teilnehmer hielten weder Abstandsregeln noch Maskenpflicht ein. Es kam zu Anzeigen und Festnahmen.

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