Notfall vor KH Nord: Personal reagierte falsch

Der KAV bedauert den Vorfall vor dem KH Nord.
Frau brach zwar direkt vor Spital zusammen. Passant, der im Krankenhaus um Hilfe bat, wurde aber an die Rettung verwiesen.

Ein „bedauerlicher Vorfall“ hat sich laut Krankenanstaltenverbund (KAV) am Freitagnachmittag vor dem Krankenhaus Nord ereignet: Als eine Frau auf der Brünner Straße zusammenbrach und sich übergab, schlug ein Augenzeuge im KH Nord Alarm. Dort forderte man ihn allerdings nur lapidar auf, die Rettung zu alarmieren. Schließlich wurde die Frau von der Johanniter-Unfallhilfe ins KH Nord eingeliefert.

Die Rettung zu alarmieren sei prinzipiell zwar richtig, so KAV-Sprecherin Birgit Wachet. Der betreffende Mitarbeiter hätte allerdings die Dienstanweisung missachtet. Dieser zufolge müsste bei Notfällen in der Nähe des Krankenhauseingangs nach dem Aufenthaltsort des Patienten gefragt, die Rettung verständigt und das spitalseigene Notfallteam geschickt werden. Zudem hätte man „freundlicher reagieren“ müssen, sagt Wachet.

Nachschulungen für Spitalspersonal

Im KH Nord sei daher noch am Freitag mit den zuständigen Führungskräften und Mitarbeitern Kontakt aufgenommen worden. Es werde nun Nachschulungen geben. Disziplinäre Konsequenzen hat der Vorfall aber nicht.

Die Frau, die zusammengebrochen war, konnte das Krankenhaus noch am Freitagabend wieder verlassen.

Deja-vu

Im Vorjahr geriet auch das Hernalser Krankenhaus zum Göttlichen Heiland in die Kritik, nachdem nur wenige Meter vor dem Eingang des Spitals ein Mann zusammengebrochen war. Eine Passantin hatte beim Portier des Spitals um Nothilfe ersucht, war aber zunächst an die Rettung verwiesen worden. Mit dem Argument, dass die Ärzte nicht ihren Dienstort verlassen dürften. Die Rettung brachte den Mann schließlich ins Wilhelminenspital - wo er starb.

Mit der Familie des Mannes einigte man sich schließlich zivilrrechtlich. Zudem führte die Anstaltsleitumng neue Notfall-Regeln ein.

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