Neue Wiener Schulzeitung – von Schülern gemacht
Michael Glocker (29) hatte die Idee, eine Schülerzeitung für alle Schulen der Stadt zu
gründen.
„Die ersten Artikel über Zero Waste, Elon Musk auf Twitter und Massentierhaltung sind schon geschrieben“, sagt Michael Glocker. Der 29-jährige Oberösterreicher, der in Wien Politikwissenschaft studierte und als Journalist arbeitet, fand vor einem Jahr das ÖH-Magazin für Studenten in seinem Postkasten. Das brachte ihn auf die Idee: „So etwas sollte es für Schüler geben.“ Aber selbst die bekannte Spatzenpost der Volksschüler wird nicht von Schülern selbst gestaltet. „Ich wollte eine Zeitung, die von Schülern für Schüler ist“, sagte er. Mit seiner Idee wandte er sich an die Wirtschaftsagentur und erhielt dafür glatt 95.000 Euro Förderung. Bis Herbst konnten sich Schüler zwischen 14 und 19 Jahren für das Projekt mit Textproben bewerben: „Wir haben eine bunte Mischung aus AHS, polytechnischer Schule, Neuer Mittelschule und Berufsschule“, sagt Glocker.
27 Schüler im Team
27 Schüler sind Teil der neuen Schüler-Redaktion. Sie bekommen eine kostenlose Ausbildung in den Räumlichkeiten der Bildungsdirektion. „Alle zwei Wochen tragen Journalisten vor und erzählen, was in ihrem Beruf zählt“. ZIB2-Moderator Martin Thür hat etwa bereits zum politischen System Österreichs vorgetragen. Die Themen der Zeitung, die auch online und auf Social Media präsent sein wird, wählen die Schüler selbst. Nachhaltigkeit, Klima, Gaming, aber auch Politik liegen ihnen am Herzen.
Zur Unterstützung betreut außerdem der 18-jährige Bildungsaktivist und ehemaliger Schulsprecher der AHS Rahlgasse, Mati Randow, das Projekt. „Denn ich bin mit meinen 29 Jahren für die Schüler schon etwas zu alt“, sagt Glocker. Bezahlt bekommen die Schüler für ihre Arbeit vorerst nichts. Ziel sei es, die mehr als 60 Seiten starke farbige Ausgabe ab 2024 jedes Semester herauszugeben.
Kommentare