Nach Urteil: Grüne fordern Öffi-Studententicket um 79 Euro

Nach Urteil: Grüne fordern Öffi-Studententicket um 79 Euro
Die Wiener Linien sind aufgrund einer Diskriminierung beim Semesterticketkauf rechtskräftig verurteilt worden. Die Wiener Grünen fordern nun eine Vereinfachung des Ticketsangebots.

Die Wiener Linien sind aufgrund einer Diskriminierung beim Semesterticketkauf rechtskräftig verurteilt worden. „Nach dem aktuellen Urteil muss das nicht nur rechtswidrige, sondern zudem unnötig komplizierte Ticketangebot für Studierende überarbeitet werden“, fordert Ömer Öztaş, Jugendsprecher der Wiener Grünen.

Wie am Donnerstag publik wurde, sind die Wiener Linien nämlich beim Wiener Landesgericht für Zivilrechtssachen zweitinstanzlich wegen Diskriminierung verurteilt worden. Konkret geht es darum, dass das Semesterticket für Studierende ohne Hauptwohnsitz in Wien 150 Euro kostet, während es für Studierende mit Hauptwohnsitz nur 75 Euro kostet.

Die Plattform „Ticketerstattung.at“, die von der Scrimber IT-Service GmbH gegründet wurde, klagte die Erstattung der Preisdifferenz von 75 Euro sowie 300 Euro pro Ticket für die „erlittene persönliche Beeinträchtigung in Zusammenhang mit der Ungleichbehandlung beim Semesterticketerwerb“, hieß es von der Plattform.  

Nach Urteil: Grüne fordern Öffi-Studententicket um 79 Euro

Weiter Geschädigte können sich noch melden, heißt es.

375 Euro pro Student

Der Klage wurde vollumfänglich stattgegeben, weshalb Studierenden nun 375 Euro pro Semesterticket zustehen. 73 Prozent des Betrags wird an die Studierenden ausbezahlt. Der Rest verbleibt bei der Plattform für die Übernahme des Prozesskostenrisikos. Mehr als 3.000 Studierende haben sich bisher dem Verfahren angeschlossen. Die von den Wiener Linien zu entrichtende Summe liege bei mehr als vier Millionen Euro. 

Die Teilnahme an der Klage für Studierende mit Hauptwohnsitz außerhalb Wiens, die ein oder mehrere Semestertickets seit dem Wintersemester 2019 um 150 Euro erworben haben, sei weiterhin möglich. Auch wenn das Ticket nicht mehr vorhanden ist. „Das Formular sollte  wahrheitsgemäß ausgefüllt werden, da  überprüft wird, wer das Ticket besessen hat“, heißt es. Mit einer weiteren Zunahme an Teilnehmern wird gerechtet. „Schon nach der erstinstanzlichen Entscheidung haben sich zahlreiche weitere Studierende angeschlossen“, heißt es vonseiten der Plattform.   

Studententicket um 79 Euro gefordert

“Wir werden beim kommenden Gemeinderat einen Antrag für eine Studierenden-Jahreskarte stellen: 1 Ticket für 1 Jahr für alle Studierenden und das um nur 79 Euro“, heißt es von den Jugendsprecher Öztaş weiter.

Martin Margulies, Budgetsprecher der Wiener Grünen hält dazu fest: „Die Stadt Wien bzw. die Wiener Linien müssen dem Urteil des Landesgerichtes unverzüglich nachkommen und ein besseres Angebot für Studierende schaffen. Es ist unverständlich warum die Wiener Linien nicht schon nach dem erstinstanzlichen Urteil vom Dezember 2021 gehandelt haben. Im Interesse aller Studierenden hoffe ich, dass Stadtrat Hanke keine Zeit damit verschwendet, Überlegungen anzustellen, wie er dieses Urteil umgehen könnte.“

Ticketchaos vereinfachen

Die Studierenden Jahreskarte soll das bestehende Ticketchaos für Studierende vereinfachen. Sind jetzt bis zu vier Tickets erforderlich, braucht man künftig nach dem Vorschlag der Grünen nur mehr eines. Gerade jetzt muss Mobilität für Studierende leistbar sein, mit 79 Euro orientiert sich die Studierenden Jahreskarte am bereits bestehenden und für Schülerinnen und Schüler geltenden Wiener TOP-Jugendticket.

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