Nach Kritik von Tojner: Stadt sieht sich nicht am Zug

Michael Tojner
Planungsdirektor Thomas Madreiter verweist auf Verantwortung des Eigentümers.

Der Heumarkt ist seit Jahren ein umstrittener Zankapfel in der Wiener Stadtpolitik, die Unesco lehnt das Projekt der WertInvest von Michael Tojner seit ebenso vielen Jahren ab. 

Zuletzt hat das Bundesverwaltungsgericht eine Umweltverträglichkeitsprüfung für die aktuelle Variante eines 56,5 Meter hohen Wohnturms angeordnet. Für Tojner ist damit klar: „Damit sollen Entscheidungen auf die lange Bank geschoben werden.“

Was dem Investor fehlt, ist das klare Bekenntnis der Stadt und des Außenministeriums, wie er im KURIER-Interview deutlich zum Ausdruck bringt. Er fordert zwischen den Zeilen sogar, dass die Stadt zugunsten seines Projektes auf den Unesco-Welterbestatus – von Tojner in Anlehnung an einen Ausspruch von Altbürgermeister Michael Häupl als „Emblem“ bezeichnet – verzichtet.

Planungsdirektor reagiert

In der Wiener Kommunalpolitik will man diese heiße Kartoffel zum jetzigen Zeitpunkt lieber gleich gar nicht anrühren. Weder SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig noch die zuständige SPÖ-Planungsstadträtin Ulli Sima wollen sich zur öffentlichen Kritik von Tojner auf Nachfrage äußern. 

Vielmehr wird Thomas Madreiter, der Planungsdirektor der Stadt Wien, vorgeschickt. Der sieht die Stadt in keiner weise am Zug, wie er in einer schriftlichen Stellungnahme festhält: „Die Stadt Wien hat die WertInvest von Anfang an bei der Projektentwicklung unterstützt. Beginnenden mit dem Beschluss der Flächenwidmung, dem Abschluss eines städtebaulichen Vertrags und den nachfolgenden behördlichen Entscheidungen.“

Madreiter versichert, dass die Stadt den Investor und sein Unternehmen in dieser Sache auch weiterhin partnerschaftlich unterstützen werde: „Es ist aber festzuhalten, dass die Ausarbeitung eines konkreten bewilligungsfähigen Projekts Aufgabe des Liegenschaftseigentümers ist und aktuell keine Entscheidung der Stadt Wien notwendig ist.“

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