SPÖ-Bezirksvorsteher im Dritten: "Ich würde Heumarkt-Projekt bauen"

So wollen die Investoren ihr Projekt am Heumarkt umsetzen, die Unesco ist dagegen.
Es war ein sehr feierlicher Anlass, den Erich Hohenberger, langjähriger SPÖ-Bezirksvorsteher von Wien-Landstraße, zu einem Seitenhieb auf die SPÖ und die Stadt Wien genutzt hat.
Denn beim Spatenstich für die neue Schule im "Village im Dritten" machte er einen verbalen Abstecher hinunter Richtung Heumarkt. "Das Projekt haben wir auch am Hals", sagte er launig, um dann sehr deutlich zu werden. Es sei an der Zeit, dass alle wissen, wie es damit weiter geht, ließ er seinem Unmut freien Lauf: "Da muss jetzt endlich eine Entscheidung her."

Erich Hohenberger, SPÖ-Bezirksvorsteher Wien Landstraße.
Am Heumarkt will Michael Tojner mit seiner Investmentfirma ein Hotel- und Wohnbauprojekt realisieren, samt einer Eishalle, die Unesco hat sich bislang gegen alle Varianten gestellt.
Für Hohenberger sei es nun längste an der Zeit, die Entscheidungsfindung unabhängig davon anzugehen, wie man zur Unesco oder zu den Investoren stehe, und sich endlich festzulegen: "Entweder Ja oder Nein, wir können nicht immer Hin- und Her-Wandern." Jede Neu- Planung koste viel Geld, zeigt Hohenberger Verständnis für die Investoren.
Heumarkt-Projekt: Hohenberger sieht Nutzen für Allgemeinheit
Um dann auf konkrete Nachfrage nach kurzer Nachdenkpause nachzulegen: "Ja, ich würde das Projekt bauen." Und verweist sofort auf den Nutzen für den Eislaufverein: "Die bekommen eine Eishalle von internationalem Format, auf dem am Vormittag Kinder gratis Eislaufen können."
Abgesehen davon sei der Eislaufplatz sowieso sanierungsbedürftig: "Wer soll denn diese 20 Millionen, die das mindestens kostet, zahlen?" Dafür müssen man auch den Konflikt mit der Unesco in Kauf nehmen, meint Hohenberger, betont aber: "Wir reden ja alle zu wenig miteinander. Warum können sich da nicht endlich auf einen runden Tisch, kann auch ein eckiger sein, zusammensetzen und das ausreden? Jeder muss zurückstecken, dann gibt es einen Kompromiss."
So seien schon viele Projekte im Dritten geregelt worden, sagt Hohenberger. Wobei er einräumt: "Was ich höre, redet die Unesco ja viel zu hart mit uns." Und was er noch einräumt: Heuer rechnet er nicht mit einer Entscheidung - schließlich gehe "bei vielen Sachen zu wenig weiter".
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