Nach Handyvideo ermittelt Verfassungsschutz gegen Moschee

Radikale Predigten in einer Favoritner Moschee riefen die Exekutive auf den Plan. Die FPÖ erstattete Anzeige.

Nicht zum ersten Mal gelangt die Taiseer-Moschee in Favoriten in die Schlagzeilen. Bereits im Vorjahr berichteten Medien über Imam Zakaria M., der in dem hauptsächlich von Ägyptern besuchten Gebetsraum unter anderem die Vollverschleierung von Frauen herbeisehnte. Und auch jetzt sind es radikale Predigten, die auf einem Handyvideo (auf Arabisch) zu hören sind. Unter anderem wird ein „islamischer Staat“ glorifiziert und gegen „Ungläubige“ gewettert. Der Verfassungsschutz nahm Ermittlungen auf.

Auf dem Handyvideo, das dem KURIER zugespielt wurde, ist zu hören, wie sich drei Prediger – Sheik El-Said F., Aiman M. und besagter Zakaria M. – positiv über einen islamischen Staat, Salafismus und gegen Ungläubige äußern. Christen zu kirchlichen Festen zu gratulieren, sei etwa „haram“ – also verboten. „Es ist wie die Niederwerfung vor dem Kreuz. Für Allah schlimmer als Alkohol trinken oder töten“, sagt der auch innerhalb der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) höchst umstrittene Zakaria M.

Kritik an der IGGÖ

Die FPÖ erstattete bereits Anzeige. Laut Nationalratsklubobmann Johann Gudenus treten in der Moschee „auch Muslimbrüder auf und verbreiten dort Österreich-, Christen- und Demokratie-feindliches Gedankengut“. An der IGGÖ, zu der die Moschee gehört, übt der Freiheitliche massive Kritik: „Entweder die IGGÖ schaut hier weg oder sie hat ihre Moscheen nicht im Griff – beides ist nicht tolerierbar.“ Er fordert eine Stellungnahme.

Auf KURIER-Anfrage hieß es bei der Glaubensgemeinschaft, Präsident Ibrahim Olgun weile zurzeit im Ausland. Und auch von den beiden Vizepräsidenten Esad Memic und Abdi Tasdögen war bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe keiner erreichbar.

Zwar liegt bis dato kein Statement der IGGÖ zu den Vorkommnissen vor. Intern ist das Handyvideo aber durchaus Gesprächsstoff. Obwohl nicht eindeutig zu eruieren sei, wie alt die Aufnahmen sind. Denn zumindest der für seine Verbotsleidenschaft bekannte Zakaria M. sei nach den publik gewordenen Predigten im Vorjahr eigentlich vom Moscheeverein rausgeworfen worden, sagt ein Insider.

Von dem Imam habe man zuvor „nur Dummheiten ohne Gleichen“ vernommen, heißt es aus IGGÖ-Kreisen. So rief er seine Zuhörer vor einer Nationalratswahl etwa dazu auf, den Urnengang zu boykottieren – „um die österreichischen Parteien zu bestrafen“.

Besagte Moschee habe zudem ein grundsätzliches Problem: Man habe keinen fixen Imam, sondern lade Gastprediger ein. Um deren theologische Kompetenz gehe es dabei nicht, sagt der Insider. „Sondern nur darum, wer grad Zeit hat.“

Hasspredigt in Moschee in Wien

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