25-Jähriger prügelte Freundin tot

Im Wiener Straflandesgericht wurde heute ein besonders grausamer Mord-Prozess verhandelt. Der 25-jährige David E. soll laut Anklage in den Morgenstunden des 7. April 2012 seine 30-jährige Freundin Veronika N. mit den Fäusten und einem Fleischklopfer totgeprügelt haben. Verteidigerin Astrid Wagner betonte in ihrem Plädoyer, dass "da etwas Furchtbares, Schreckliches geschehen" sei, dass es sich um eine "fatale, explosive Beziehung" gehandelt habe und dass es "nichts zu beschönigen" gebe. Vorsätzlich will der Angeklagte allerdings nicht gehandelt haben.
Für den Mord an seiner Lebensgefährtin muss David E. für 20 Jahre hinter Gitter. Mit 5:3 stimmten die Geschworenen am Mittwochnachmittag für den Vorsatz und somit gegen schwere Körperverletzung mit Todesfolge. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Staatsanwältin meldete Berufung gegen das Strafausmaß an.

Sein Opa pflegte über die Beziehung zwischen David und Veronika zu sagen: „Sie bettelt förmlich um Schläge.“ Sie kam nicht von ihm los. 2008 schlug er sie wieder einmal bewusstlos und wurde zu acht Monaten Haft verurteilt. Er kam vorzeitig auf Bewährung frei, mit der Auflage, ein Antiaggressionstraining zu absolvieren. Dort ging er zwei Mal hin, entschied für sich, dass es nichts bringe, und keiner fragte nach. Bis er sie tot schlug.
Schlaftabletten und Wasserpfeife
In der Nacht vom 6. auf den 7. April kam es schließlich zur Katastrophe: "Ich bin so um 23.00 Uhr heimgekommen, da war alles angespieben, ich hab alles zusammengewischt, sie abgeduscht und bettfertig gemacht. Dann hab ich eine Wasserpfeife geraucht und ein paar Schlaftabletten genommen. „Die haben mich kurz vor dem Ausrasten immer gleich wieder heruntergebracht“. Für eine Geschworene drängte sich da die Frage auf: „Und wie sind Sie, wenn Sie keine Beruhigungsmittel nehmen?“ Aber diesen Zustand kennt David Ernst nicht, weil er die Medikamente seit Jahren einwirft.
Sie wollte mit mir reden, aber ich hab sie nicht verstanden. Irgendwann ist sie eingeschlafen." Doch so gegen 5.00 Uhr erwacht Veronika N., stürzt über Schuhkasten und Glastisch. David E. "zuckt aus", wie er selbst sagt. Und er zuckte ordentlich aus: Schädel-Hirn-Trauma mit Blutungen in der Schädelhöhle, Serienrippenbrüche samt Lungenspießungen, Leberriss, beidseitige Luftbrustfüllung - um nur einen Teil jener Verletzungen zu nennen, die schlussendlich in Kombination mit einem Kreislaufversagen zum Tod von Veronika N. führten.
Zusätzlich wurden viereckige Eindrücke am Kopf, Hals und Oberkörper gefunden - laut Staatsanwaltschaft stammten diese von einem Fleischklopfer, mit dem David E. auf die 30-Jährige eingeschlagen haben soll. Doch der bestreitet, das Küchengerät zum Tatzeitpunkt in Händen gehalten zu haben.
"Selbst rasche ärztliche Hilfe hätte dem Opfer nichts mehr genützt", sagt die Staatsanwältin. David E. hingegen wollte nach den "rund fünf bis sieben Minuten", die der Gewaltexzess gedauert habe, einen klaren Kopf bekommen. Er ging zwei Stunden lang mit seinem Hund auf der Schmelz spazieren. Als er danach in die Wohnung in der Herbststraße in Ottakring zurückkehrte, hoffte er, "dass alles wieder in Ordnung ist". Aber Veronika N. lag immer noch regungslos am Boden. "Sie hat dann noch zehn bis 20 Minuten lang geröchelt, dann war es auf einmal still."
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