Mord an der siebenjährigen Hadishat: Zwölf Jahre Haft

Mord an der siebenjährigen Hadishat: Zwölf Jahre Haft
Geschworene bejahten mehrheitlich Zurechnungsfähigkeit - Täter einen Tag vor 18. Geburtstag in Maßnahmenvollzug eingewiesen.

Weil er am 11. August 2018 in Wien-Döbling ein siebenjähriges Mädchen aus der Nachbarschaft mit einem Halsschnitt getötet hat, ist am Donnerstagabend Robert K. am Landesgericht wegen Mordes zu einer zwölfjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Zudem wurde der Bursch einen Tag vor seinem 18. Geburtstag in den Maßnahmenvollzug eingewiesen.

Die Geschworenen folgten nach mehrstündiger Beratung mehrheitlich - mit 6:2 Stimmen - den psychiatrischen Sachverständigen Peter Hofmann und Kathrin Sevecke und stuften den Täter als zurechnungsfähig und damit als schuldfähig ein.

Bei der Strafbemessung waren die bisherige Unbescholtenheit des Angeklagten, seine geständige Verantwortung und die krankheitsbedingte Einschränkung - der Bursch weist eine kombinierte Persönlichkeitsstörung auf - mildernd. Erschwerend wurden die Heimtücke der Tat, die Hilf- und Wehrlosigkeit des Opfers und das "eiskalte Nachtatverhalten" berücksichtigt, wie Richter Norbert Gerstberger ausführte. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Streit unter Anwälten

Unter den beteiligten Juristen lagen im Gerichtssaal die Nerven blank. Bei ihrem Schlussplädoyer warf Robert K.s Anwältin Liane Hirschbrich Opferanwalt Nikolaus Rast vor, er hetze ihr mit seinem Plädoyer "50 Tschetschenen auf den Hals". Zudem verkrachte sie sich mit ihrem Co-Verteidiger Florian Höllwarth. Per SMS entzog sie ihm die Vollmacht.

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