Zwei Bauarbeiter ermordet: Beschuldigter ist psychisch schwer krank

Polizeiauto vor Gebäude
Prozess: "Ich habe Angst, dass ich jemanden umbringe", sagte der 33-Jährige kurz vor der Tat am Alsergrund.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Ein 33-jähriger Bauarbeiter steht wegen Doppelmordes an zwei Kollegen in Wien vor Gericht, motiviert durch psychische Wahnvorstellungen.
  • Der Beschuldigte saß bereits in seiner Heimat wegen Gewaltdelikten in Haft. 
  • Wegen seiner psychischen Erkrankungen wird eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum erwogen.

Innerhalb von wenigen Tagen gab es im vergangenen Juli zwei Todesfälle in einem Hotel in der Althanstraße am Alsergrund. Erst "fiel" ein Mann aus dem Fenster, Tage später wurde ein weiterer mit schwersten Gesichtsverletzungen im Hotelzimmer aufgefunden.

Nun sitzt ein 33-jähriger tschechischer Bauarbeiter deshalb vor Gericht. Er soll die beiden Kollegen ermordet haben. Der Grund? Er war der Meinung, sie wollten ihn töten. Seit Langem leidet der Mann an schwerwiegenden psychischen Problemen.

"Ich hatte Angst um mein Leben", sagt der Mann am Montag im Landesgericht für Strafsachen in Wien. "Erst später habe ich verstanden, dass meine Wahnvorstellungen nicht mit der Realität überein stimmen."

Mann saß bereits in Haft

Der Mann fiel schon öfter durch Gewalttaten auf. In seiner Heimat wurde er sogar zu einer achtjährigen Haftstrafe verurteilt. Nur wenige Wochen vor den Todesfällen in Wien verständigte er selbst die Polizei in seiner Heimat. "Ich habe Angst, dass ich jemanden umbringe", sagte er. Doch nichts geschah.

In Wien arbeitete der gelernte Tischler auf einer Baustelle. Die Arbeiter waren in dem Hotel gegenüber des Franz-Josef-Bahnhofs untergebracht. Im Juli schließlich der erste Vorfall: Ein 44-jähriger Bauarbeiter lag tot auf dem Gehsteig. Dass er aus dem Fenster gestoßen worden war, erkannten die Ermittler nicht. 

Der Verdächtige arbeitete weiter, verließ Wien dann für wenige Tage und kehrte zurück - der nächste Mann, ein 29-Jähriger, wurde schließlich tot in seinem Hotelbett gefunden. "Ich habe ihn in seinem Zimmer erwartet. Es gab eine Schlägerei", erzählt der Beschuldigte.

"Er hat so lange auf ihn eingeschlagen und eingetreten, bis er tot war", sagt der Staatsanwalt. Der Mann erstickte an seinem eigenen Blut.

Brüche an der Hand

Am nächsten Tag wurde der Tscheche verhaftet. Er gestand die Taten. Zuvor war er noch selbstständig in ein Spital gefahren, weil er mehrere Brüche an der Hand hatte - eine Folge der wuchtigen Faustschläge.

Wegen der massiven psychiatrischen Erkrankung des Beschuldigten wurde eine Unterbringung in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt, die Entscheidung fiel bereits Montagmittag: Einweisung, rechtskräftig.

Kommentare