Mesner aus Österreich im Stephansdom: "Kirchen offen halten"

Rund 400 Mesnerinnen und Mesner nahmen an der Wallfahrt nach Wien teil.
Corona hat dafür gesorgt, dass die traditionelle Wallfahrt der Mesnerinnen und Mesner, die alle fünf Jahre stattfindet, heuer erst nach zehn Jahren wiederbelebt wurde. Nun kamen aber rund 400 Frauen und Männer aus allen Diözesen Österreichs und Südtirols nach Klosterneuburg und Wien.
Nach der Eröffnung in Klosterneuburg am Montagabend war die Messe im Stephansdom mit Bischof Hansjörg Hofer ein weiterer Höhepunkt. Der Bischof nahm dabei Bezug auf das Motto der Wallfahrt im Heiligen Jahr, „Pilger der Hoffnung“.
Hoffnung nicht verlieren
Denn das seien die Mesnerinnen und Mesner, die dazu beitrügen, dass Menschen gerade in einer oft hoffnungslos scheinenden Zeit die Hoffnung nicht verlieren.
Martin Salzmann, Bundesvorstand der Österreichischen Mesner Gemeinschaft, zeigte sich unmittelbar nach der Heiligen Messe beim Austausch im Bischöflichen Palais ergriffen. „Ich bin sehr beeindruckt, wir alle werden diesen Gottesdienst lange in guter Erinnerung behalten“, sagt er. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, das in einem gefüllten Stephansdom zu erleben, in dem alle mit der gleichen Überzeugung feiern.“
Dieser gemeinsame Gottesdienst ist aber nur ein Teil der Wallfahrt. Ebenso wichtig ist die Möglichkeit, sich über Diözesangrenzen auszutauschen, sagt Salzmann. „Das ist die einzige Möglichkeit für uns.“ Deshalb sei er sehr froh, dass die Wallfahrt nach zehn Jahren doch wieder stattgefunden habe.
Erste Ansprechperson in der Pfarre
Die Kirche im Wandel rücke aus Sicht Salzmanns die Tätigkeit des Mesners stärker in den Mittelpunkt, ist Salzmann überzeugt. Er selbst ist seit 40 Jahren Mesner, zu Beginn gab es noch täglich eine Heilige Messe. Jetzt gibt es zum Teil große Pfarrverbände, in denen immer andere Priester zur Messe kommen und diese nicht permanent verfügbar seien.
„Der Mesner wird immer mehr zur ersten Ansprechperson in den Pfarren, für die Kirche im Dorf“, weiß Salzmann, „sie sind die verlässliche Institution in den Pfarrgemeinden.“
„Kirchen offen halten“
Darüber hinaus würden die Mesnerinnen und Mesner eine besondere Rolle in der Pflege der Kulturgüter übernehmen. Denn gerade in der Pfarrkirchen in den Städten und Dörfern seien viele Kulturschätze vorhanden, um deren Pflege sich gerade Mesnerinnen und Mesner kümmern. „Sie sorgen dafür, dass diese Kulturgüter sicher verwahrt und gut gepflegt und somit erhalten werden“, sagt Salzmann.
Was er noch für wichtig hält: Dass die Kirchen offen gehalten werden, auch wenn die Zahl der Katholiken und der Kirchenbesucher zurückgeht. Dazu brauche es den wertvollen Dienst der Mesner.
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