Marktstandler fordern Fußgängerzone beim Schwendermarkt

Ein bisserl tratschen, ein bisserl einkaufen, ein bisserl „kaffeetscherln“. Das, sagt Stefan Rom, mache einen Markttag besonders. Nur: Am Schwendermarkt im 15. Bezirk, wo Rom gemeinsam mit Nina und Beni Strasser seit 2016 das Lokal Landkind betreibt, ist das gar nicht so einfach. Schuld daran ist die Schwendergasse, die sich von der Dreihausgasse kommend am Schwendermarkt entlangzieht – und so verhindert, dass man dort entspannt einkaufen kann. „Man muss so aufpassen, dass kein Kind auf die Straße läuft“, sagt Rom. Und trotzdem passiere das immer wieder.
Das soll sich nun ändern.
Geht es nach dem Verein Schwenderkinder, das ist der Zusammenschluss der Marktstandler des Schwendermarkts, soll die Schwendergasse verkehrsberuhigt werden.Und zwar auf dem Abschnitt zwischen der Dadlergasse bis zur Grimmgasse als Fußgängerzone und von der Grimmgasse bis zur Braunhirschengasse als Begegnungszone.
Denn so, wie der Schwendermarkt jetzt angeordnet ist, sei er eine „Fehlkonstruktion“, sagt Rom.

Der Schwendermarkt ist ein Schlauch, sagt Stefan Rom vom Landkind
Ein Schlauch
Die Stände picken an der Wand zur Äußeren Mariahilfer Straße, direkt vor den Ständen ist ein schmaler Gehsteig, dann folgen die (einspurige) Fahrbahn und die Parkspur, auf die folgt wiederum ein schmaler Gehsteig und dann kommt schon die Hauswand auf der gegenüberliegenden Seite.
Damit aus diesem „Schlauch“, wie Rom sagt, ein Platz werden kann, hat der Verein Schwenderkinder jetzt auch eine Petition gestartet. „Schwendermarkt autofrei. Fußgängerzone Schwendergasse für ein familienfreundliches Grätzl“ heißt sie und ist online über openpetition.eu abrufbar. Zettel zum Unterschreiben liegen in den Geschäften und Lokalen des Schwendermarkts auf.
Schwierig umzusetzen, sei die Verkehrsberuhigung in den Augen der Initiatoren jedenfalls nicht: „Man müsste nur eine Einbahn umdrehen und würde endlich den Verkehr loswerden.“ Dort, wo die Fußgängerzone entstehen soll, müssten ohnehin keine Anrainerinnen und Anrainer zufahren, die Warenanlieferung würde trotzdem funktionieren und einkaufen komme ohnehin niemand mit dem Auto. Geht es nach den Schwenderkindern, soll die Umgestaltung auch mit einer Begrünung einhergehen. „Das einzig Grüne hier sind jetzt die Blumenkisterl“, sagt Rom.
„Etwas Gescheites“
Bei Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal (SPÖ) stößt das Begehr auf offene Ohren. Er hätte sich allerdings gewünscht, dass der Verein, mit dem man ja in gutem Austausch stehe, das Gespräch mit ihm gesucht hätte. „Wir müssen schauen, dass wir da gleich etwas Gescheites machen“, sagt Zatlokal.

Sinnvoll sei es daher, gleich die Verkehrsorganisation im gesamten Grätzel – vom geplanten Radweg gegen die Einbahn in der Oelweingasse bis zur Verkehrsberuhigung samt Wasserspiel zwischen Kindergarten Dadlergasse und Gymnasium Braunhirschengasse – anzusehen. Und die Bevölkerung in etwaige Umgestaltungspläne einzubinden. „Das Ziel wäre ein fußgänger- und fahrradfreundlicheres Grätzel“, sagt Zatlokal. Und auch der Forderung nach mehr Grün komme er gerne nach.
Heute, Freitag, wird übrigens für die Verkehrsberuhigung demonstriert. Und zwar in Form einer provisorischen Fuzo. Von 18 bis 21.30 Uhr wird im Zuge der Langen Nacht der Märkte die Schwendergasse gesperrt. Motto: „Bring your own Sessel, Zimmerpflanze, Bobby Car.“
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