Ludwig zu Wien-Demo: "Sehe große Gefahr"

Ein Mann in einem Anzug spricht vor einem Podium der Stadt Wien.
Der Wiener Bürgermeister warnt davor, dass Demos gegen Corona-Maßnahmen von rechtsextremen Gruppen unterwandert werden.

Mehr als 40.000 Menschen versammelten sich gestern in der Wiener Innenstadt, um gegen die Corona-Maßnahmen, die Impfpflicht und überhaupt gegen den Corona-Kurs der Regierung zu demonstrieren. 

Die Szenerie am Heldenplatz entsprach einem inzwischen gewohnten Bild am Wochenende. Zahlreiche Slogans auf den Transparenten, Tafeln oder Aufklebern widmeten sich der - von den Teilnehmern sichtlich rigoros abgelehnten - Impfpflicht. "Nein zum Impfzwang" war häufig zu lesen. Auch die Forderung "Hände weg von unseren Kindern" war sehr präsent.

Auf zahlreichen Tafeln und Stickern wurde auch der Rücktritt der Regierung urgiert. Mit Trillerpfeifen und Trommeln machte man auch akustisch auf das Anliegen aufmerksam. Wiederholt wurde "Wir sind das Volk" skandiert. Auch eine "neue Hymne für die Freiheit" schallte aus den Lautsprechern.

Mehrere Personen zünden rote Bengalische Feuer auf einer dunklen Straße an.

Eine Gruppe Polizisten in Schutzausrüstung geht auf einer Straße entlang.

Drei Polizisten der Einsatz Einheit Wien stehen in voller Montur auf einer Straße.

Ein Mann mit einer schwarzen Jacke mit der Aufschrift „Lockdown? Mich doch am Arsch!“ auf einer Demonstration.

Eine Demonstration mit vielen Menschen und österreichischen Flaggen zieht durch eine Straße.

Ein Mann mit Brille spricht am Rednerpult in ein Mikrofon.

Eine Skelettfigur mit Kapuze hält eine Spritze im Mund.

Eine große Demonstration mit österreichischen Flaggen zieht durch Wien.

Eine große Menschenmenge demonstriert vor der Wiener Staatsoper.

Eine große Menschenmenge demonstriert mit Flaggen und Transparenten in einer Stadt.

Ein Polizeiwagen steht vor einer Menschenmenge in Wien.

Demonstranten halten Schilder gegen Impfpflicht und Impfzwang in die Höhe.

Demonstranten halten ein Schild mit der Aufschrift „Nein zur Impfpflicht“.

Eine Demonstration gegen die Impfpflicht mit einem Plakat, das eine Krankenschwester zeigt.

Demonstration gegen die Impfpflicht in Wien mit österreichischen Flaggen und Polizeipräsenz.

Eine Menschenmenge demonstriert mit österreichischen Flaggen und Schildern, darunter eines mit der Aufschrift „Ich wurde zu Tode geimpft“.

FPÖ-Chef Herbert Kickl - die Freiheitlichen haben die Demo organisiert - wetterte von der Bühne, dass manche noch nicht begriffen hätten, dass sie von einer Regierung "verarscht" und in den "Hintern getreten" würden. 

Während des Protestzuges kam es zu Beleidigungen, Drohgebärden und Angriffen gegen Medienvertreter. Einige wurden mit Schneebällen bzw. Eisbrocken beworfen. Teams des ORF entschieden sich, Logos auf Kameras und Mikrofonen abzukleben, berichtet heutePuls24-Reporterin Magdalena Punz wurde beschimpft, ebenso wurde OE24-TV-Reporterin Julia Rauch bedrängt. "Lügenpresse"-Rufe waren zu hören.

Ludwig: "Sehe große Gefahr"

Heute, Sonntag, reagierte der Wiener Bürgermeister auf die gestrige Demo. Es sei ihm wichtig, "niemanden pauschal abzustempeln", so Ludwig via Twitter. Man müsse klar unterscheiden "zwischen jenen, die beunruhigt sind und berechtigte Ängste haben und jenen die daraus politisches Kapital ziehen wollen."

Ludwig warnt weiters: "Diese Demonstrationen werden in ganz Europa und auch in Österreich zunehmend von rechtsextremen Gruppen instrumentalisiert und unterwandert. Sie machen sich die Diskussion zu Nutze, um politische Stimmung zu machen." Der Wiener Stadtchef ortet darin "eine große Gefahr." "Diese rechtsextremen Gruppen muss man ganz stark im Auge haben!"

Daher sei es ihm, "als Wiener Bürgermeister und Antifaschist" wichtig, "genau hinzusehen, auf die Ängste der Menschen einzugehen und achtsam zu sein, wenn rechtsextreme Gruppierungen einen Spalt in unsere Gesellschaft treiben wollen."

Ein Banner zum Thema Coronavirus mit Informationen und Grafiken.

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