Warum das Lichterfest auf der Alten Donau abgesagt wird

Es ist nicht nur bei den Donaustädtern beliebt: das Lichterfest auf der Alten Donau. Am 9. August hätten zahlreiche mit Lichtern geschmückte Boote mitten in der Nacht aufs Wasser fahren sollen.
Höhepunkt wäre ein Feuerwerk gewesen. Ein Event, das mittlerweile mehr als 10.000 Besucher anlockt. In diesem Jahr wird es jedoch nicht stattfinden können, wie der Veranstalter bekannt gab.
„Ein Fest in dieser Größenordnung ist finanziell ohne Eintritt und Großsponsoren nicht mehr stemmbar. Wir haben das zweimal probiert in der Form“, sagt Veranstalter Markus Grießler auf KURIER-Anfrage. Bisher sei man von der Wien Holding und Radio Wien als Medienpartner unterstützt worden, aber das reiche in Summe einfach nicht mehr aus.
Die Absage des Festes sorgt bei vielen Donaustädtern für Unmut: „Das Lichterfest war ein Highlight im Sommer. Ich habe es geliebt und meine Tochter auch. Das Donauinselfest und die Pride gingen problemlos über die Bühne, aber dieses magische Fest kann nicht stattfinden?“, sagt eine ehemalige Besucherin dem KURIER.
Hohe Kosten
Der Veranstalter argumentiert, dass der finanzielle Aufwand für das Lichterspektakel zu hoch gewesen wäre – beim Donauinselfest beteiligt sich bekanntlich die Stadt Wien erheblich an den Kosten. Nicht so am Lichterfest: „Die Sperre der Brücke, die ganze Technik, die man auf der Brücke braucht, die Toiletten, der Stromanschluss für die Foodtrucks, all das ist ein Aufwand, der viel Geld kostet“, erklärt Grießler. Eine konkrete Summe wollte Grießler aber nicht nennen.
Er habe auch über Eintrittspreise für das Lichterspektakel nachgedacht, sich aber letzten Endes dagegen entschieden. „Erstens ist es schwierig umzusetzen, weil das Gebiet um die Alte Donau so groß ist. Das wäre mit sehr viel Aufwand verbunden, das alles abzusperren. Und zweitens würde es den Charakter des Festes zerstören. Das Lichterfest war immer ein Fest für alle und das soll es auch bleiben“, so Grießler. Auch die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen für Großveranstaltungen hätten zur Absage beigetragen, hauptsächlich habe man sich aber aus budgetären Gründen dafür entschieden, heißt es.
Suche nach Sponsoren
Man arbeite nun an einem neuen Finanzierungskonzept. „Wir wollen uns im Herbst mit dem Bezirk zusammensetzen und mit Großsponsoren Kontakt aufzunehmen und versuchen, ein Konzept für nächstes Jahr auf die Beine zu stellen.“ Zwei bis drei größere Sponsoren brauche man auf jeden Fall. Auch an die Stadt Wien will Grießler herantreten, was die Finanzierung betrifft. Alle, die am Lichterfest beteiligt waren, wurden per Mail informiert.

Veranstalter Markus Grießler: ,„Ein Fest in dieser Größenordnung ist ohne Eintritt und Großsponsoren nicht mehr durchführbar.“
Von Kukis Boote, einem Bootverleih an der Alten Donau, heißt es etwa, man finde die Absage schade. „Wir haben auch nur per eMail die Information bekommen, dass das Lichterfest abgesagt ist und es auf nächstes Jahr verschoben wurde. Wir haben bei der Entscheidung, warum es abgesagt wurde, kein Mitspracherecht gehabt“, sagt der Leiter der Segelschule Hofbauer, die ebenso beteiligt gewesen wären.
Zahlreiche Absagen
Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, so dürfte die heurige Absage nicht allzu viele Wiener überraschen: Wegen Corona musste das Fest bereits 2020 und 2021 abgesagt werden. 2022 war eine Großbaustelle der Grund, warum es nicht durchgeführt werden konnte. 2023 fand das Lichterfest zum bisher letzten Mal statt. Im vergangenen Jahr scheiterte die Umsetzung an finanziellen Gründen – Sponsoren sprangen ab, Subventionen wurden gekürzt. Große Hoffnung setzt Veranstalter Markus Grießler deshalb auf kommenden Sommer. „Es ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit.“
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