Ottakring, Döbling und Favoriten: So leiwand ist Wien
Die Grafik zeigt, welcher Streetfood in Ottakring bevorzugt wird.
Wien ist nicht nur leiwand, es gibt Wien auch in „leiwanden Grafiken“. Und zwar im Kunstverlag Ananas von Clemens Ettenauer.
Seit 2014 setzt er sich mit kuriosen und kreativen Themen rund um Wien – und darüber hinaus – auseinander, die in diesem Zusammenhang erstellten Bücher sind längst ausverkauft.
Clemens Ettenauer vom Ananas Kunstverlag
Deshalb hat er es sich nun mit einem Kollegen, der unter dem Pseudonym „Steveland Rosskastanie“ künstlerisch tätig ist, zur Aufgabe gemacht, für jeden Bezirk von Wien einen Kalender mit „leiwanden Grafiken“ zu erstellen.
Ehemaliger Buchhändler als Künstler
Warum gerade der Bezirk Döbling der erste war, liegt auf der Hand. „Ich hatte dort eine Buchhandlung, die nun von jemand anderem betrieben wird, und ich wollte etwas über diesen Bezirk machen“, schildert Ettenauer.
Eine Grafik über Döbling.
Die Themenfindung erfolgt klassisch, vor allem im Weinbaubezirk Döbling. „Wir setzen uns zu zweit in einem Beisl zusammen, da entstehen dann die Themen und Grafiken“, schmunzelt er.
Kreativ im Beisl
Die Themen dafür würden auf der Hand liegen – und die beiden Autoren haben sie womöglich selbst erlebt. Etwa, dass fast 100 Prozent der Menschen in Döbling nach dem Bestellen des Fluchtachterls noch ein Fluchtachterl bestellen.
Darüber hinaus gehen die beiden Autoren mit den Grafiken den weltbewegenden Fragen nach, was man beim Schwammerlsuchen am Cobenzl findet, oder was man getan haben muss, um als „echter Döblinger“ zu gelten. Dass da dazugehört, nach einem Heurigenbesuch zu speiben, hat hoffentlich nichts mit der Entstehungsgeschichte der Döblinger Grafiken zu tun.
Leiwande Grafik über das Fluchtachterl.
Als zweiter Bezirk kam Ottakring an die Reihe – dort lebt der Künstler mit dem Pseudonym. Und der weiß mit Sicherheit, dass nur verirrte Heurigenbesucher den Wilhelminenberg erklimmen – oder die Autobusse 46A und 46B.
Favoriten "löst Emotionen aus"
Und jetzt muss Favoriten herhalten. „Der Bezirk löst Emotionen aus“, gibt Ettenauer freimütig zu. Und dass in Favoriten die Schnecken schneller vorankommen als Autos am Verteilerkreis, ist auch kein großes Geheimnis mehr. Was auch die Bestellungen zeigen.
Wer in Favoriten wie schnell weiterkommt.
Keine Emotionen löst hingegen offenbar der 1. Bezirk bei den Wienerinnen und Wiener aus, wundert sich Ettenauer.
Denn auch für diesen Bezirk gibt es den Wandkalender aus seinen „leiwanden Grafiken“ bereits, dieser wurde auch auf der Verlagswebsite mit 40.000 Followern beworben. Aber: „Wir hatten keine einzige Vorbestellung für diesen Kalender.“
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