Klinik Favoriten: 20 Nachtdienste wegen Ärztemangels nicht besetzt

Es ist die nächste Hiobsbotschaft aus den Wiener Spitälern: Aufgrund fehlender Anästhesisten können in der Klinik Favoriten allein im Mai 20 Nachtdienste nicht besetzt werden, wie der KURIER aus Spitalskreisen erfahren hat.
Als Folge könnten derzeit im Wesentlichen nur noch akut erforderliche Operationen durchgeführt werden. Um die Situation zu entlasten, versuche der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) Ärzte in anderen Gemeindespitälern zu überreden, Dienste zu übernehmen, allerdings mit mäßigem Erfolg. Zuletzt habe ein Primar das Handtuch geworfen – aus Resignation, wie es in Spitalskreisen heißt. Dort spricht man von Managementversagen, schließlich hätte man die drohenden Engpässe vor Jahren vorhersehen können.
Dem Vernehmen nach verhandle der Wigev sogar mit Leiharbeiter-Firmen, um die Lücken zu füllen, was unter den angestammten Ärzten für Aufregung sorge.
Letzteres will man im Wigev nicht bestätigen. Lediglich von einem „Einschulungskonzept für ortsfremde Ärzte“ ist die Rede.
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Zur Personalnot in der Klinik Favoriten sagt eine Sprecherin: „Wir haben im gesamten Wigev Fachkräftebedarf. In Favoriten kam es aufgrund des pensionsbedingten Abgangs des dort tätigen Primarius und in weiterer Folge vorzeitiger Ruhestände einiger dort tätiger Fachärzte sowie mehrerer Langzeit-Krankenstände zu einem Engpass.“
Nun würden Ärzte aus anderen Spitälern aushelfen. Kleine Teile der Leistungen würde man zudem in andere Wigev-Kliniken auslagern. Weiters würden Ärzte weiterbeschäftigt, die sich bereits in Pension befinden. Und für den vakanten Leitungsposten habe man bereits eine interimistische Lösung gefunden, betont die Sprecherin
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