Kinder über Gleise gelotst: Lehrkräfte werden bis Schulbeginn nachbesetzt
Der Schulbeginn in jener Wiener Volksschule, deren Lehrerinnen nach dem Vorfall am Bahnhof Leobendorf (Bezirk Korneuburg) entlassen werden sollen bzw. sich einem Disziplinarverfahren stellen müssen, ist nicht in Gefahr. Das betonte eine Sprecherin des Stadtschulrates. Die Pädagoginnen werden nachbesetzt.
"Für den betroffenen Schulstandort wird selbstverständlich sichergestellt, dass im September ein reibungsloser, pädagogisch hochwertiger Schulbetrieb aufgenommen werden kann. Die zuständige Schulaufsicht ist bereits in Kontakt mit dem Elternverein", wurde versichert. Man sei bestrebt, die beste Lösung zu finden. Die Elternvertreter hatten zuletzt dafür plädiert, die Lehrerinnen weiter unterrichten zu lassen.
Anzeige gegen Lehrerinnen
Der Vorfall Ende Juni hatte für großes Aufsehen gesorgt. Mehr als 80 Kinder sollen bei einem Schulausflug trotz geschlossenem Bahnschranken über die Schienen geführt worden sein. Nach Angaben der Landespolizeidirektion waren die zehn- bis zwölfjährigen Kinder gegen 12.20 Uhr vermutlich von der Burg Kreuzenstein zum Bahnhof gekommen, um nach Wien zu fahren. Um zum Zug zu gelangen, muss man den Gleiskörper überqueren. Wegen des nahenden Regionalzuges war die Schrankenanlage geschlossen. Offenbar um den bereits haltenden Zug nicht zu versäumen, kletterte eine Begleitperson unter dem Schranken durch und stellte sich mit ausgebreiteten Armen auf die Gleise, ihre Kollegin folgte und winkte die Schüler auf die andere Seite. Wenig später soll ein Regionalzug den Bahnhof ohne Halten durchfahren haben.
Zu den dienstrechtlichen kommen auch mögliche strafrechtliche Konsequenzen: Die vier Lehrerinnen sowie sieben Begleitpersonen werden wegen fahrlässiger Gemeingefährdung angezeigt.
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