Keine Maske: Wiener-Linien-Securities sollen Mann attackiert haben

FOTOTERMIN WIENER LINIEN "ESSVERBOT AUF ALLEN U-BAHNLINIEN
Laut einem Medienbericht wurde der Fahrgast dabei verletzt - die Verkehrsbetriebe bestätigten den Vorfall: Details werden noch geprüft.

Security-Mitarbeiter der Wiener Linien sollen in der U-Bahn auf einen Fahrgast losgegangen sein. Laut Kronen Zeitung (Samstag-Ausgabe) hat sich der Vorfall im Juni ereignet. Grund für die Auseinandersetzung sei gewesen, dass der Mann gegen die Maskenpflicht verstoßen habe. Die Wiener Linien bestätigten auf APA-Anfrage den Vorfall, die Details würden intern geprüft.

Die Auseinandersetzung ereignete sich in der Nacht auf 23. Juni in der U-Bahn-Station Karlsplatz. Der betroffene Fahrgast schilderte in der Krone das Geschehen aus seiner Sicht. Er sei mit der Rolltreppe hinabgefahren, um in einen Zug der Linie U4 zu steigen. Dabei gab er zu, noch keine Maske getragen zu haben.

Die drei beschuldigten Securities hätten ihn entdeckt und "in rauem Ton" darauf hingewiesen, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Eine U-Bahn-Garnitur sei schließlich eingefahren und der Mann gab an, noch vor Betreten des Zuges die Maske angelegt zu haben. "Die Wachleute folgten mir, beflegelten mich, forderten mich auf, sofort die U-Bahn zu verlassen. Ich weigerte mich, versuchte ihnen - freilich nicht nur mit freundlichen Worten - klarzumachen, dass ich mich gesetzeskonform verhalten hätte und ihre Anweisungen für seltsam halten würde."

Verletzung am Unterbauch

Schließlich seien die drei Securities auf ihn zugekommen, hätten ihn aus dem Zug gezerrt, in den Schwitzkasten genommen und zu Boden gestoßen. Der Mann begab sich dann zum Eingangsbereich der Station und später nochmals - laut Erzählung mit der Maske im Gesicht - zum Bahnsteig, "um die nächste U-Bahn zu besteigen". Dies hätten die Wachleute verhindert - wie in der Krone geschildert wurde, abermals mit unangemessener Vehemenz.

Der Fahrgast habe schließlich ein Taxi genommen und bei der Polizei Anzeige erstattet. Ein Amtsarzt habe zum Teil schwere Abschürfungen und Hämatome an den Armen, den Beinen und im Bereich des Unterbauches festgestellt, hieß es in dem Artikel.

Mittlerweile wird der Mann von einem Anwalt in der Causa vertreten. Überwachungsvideos der Wiener Linien zeigen den Vorfall, einige Screenshots wurden mit dem "Krone"-Artikel veröffentlicht. Die drei Wachleute sollen Anfang August von der Polizei einvernommen, hieß es weiters. Überdies habe der Anwalt bei deren Dienstgeber, den Wiener Linien, Schmerzengeld- und Schadenersatzforderungen eingebracht.

Die Wiener Linien bestätigten gegenüber der APA die Auseinandersetzung. "Es gab bei dem Vorfall Verstöße gegen unsere Beförderungsbedingungen, unter anderem die extrem wichtige Maskenpflicht zum Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", hieß es in einem schriftlichen Statement. Und weiter: "Alle weiteren Details dazu prüfen wir jetzt intern genau."

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