KAV-Spitäler: "Mitarbeiter werden im Regen stehen gelassen"
Die Kritik an den Auswirkungen der Besoldungsreform der Stadt Wien reißt nicht ab. Wie berichtet, haben Mitarbeiter des Krankenanstaltenverbunds (KAV) eine Petition gestartet. Darin fordern sie, dass altgediente Mitarbeiter freiwillig ins neue Gehaltssystem wechseln dürfen. Denn sie haben ein zum Teil deutlich niedrigeres Einstiegsgehalt als Kollegen, für die bereits das neue System gilt (ab 1. Jänner 2018). Dafür steigt die Gehaltskurve bei Letzteren flacher an.
„Wir erhalten viele Zuschriften von enttäuschten Mitarbeitern, die unisono gleichen Lohn für gleiche Arbeit fordern“, schildert Neos-Gesundheitssprecher Stefan Gara. „Dass die Stadt Wien dem langgedienten Personal verweigert, in das neue Besoldungssystem zu wechseln, zeugt von sozialer Kälte der SPÖ.“
Scharf ins Gericht geht Gara auch mit Christian Meidlinger, Chef der zuständigen Gewerkschaft younion: „Es ist eine unglaubliche Chuzpe von ihm, auf eine zweijährige Evaluierungsphase für diese Besoldungsreform zu pochen und während dieser Zeit die verdienten Mitarbeiter des KAV, die oft bis an die Grenze der Erschöpfung arbeiten, im Regen stehen zu lassen.“
Lebenseinkommen
Kritik gibt es nicht nur an den Einstiegsgehältern. Auch beim Lebenseinkommen würden die Mitarbeiter im alten System viel schlechter abschneiden, heißt es aus KAV-Kreisen. Ein Beispiel: Ein Vertragsbediensteter der Kategorie K4 (diplomierte Pflege in den Spezialbereichen OP oder Intensivstation) verdiene nach dem alten Schema nach 44 Dienstjahren (maximale Stufe) um rund 310.000 Euro brutto weniger.
Auch bei der Berechnung der Pension und der Überstunden-Abgeltung würden sich Nachteile ergeben. Im alten System wurden Zulagen ausbezahlt, die aber für die Kalkulation nicht relevant sind. Im neuen System werden sie in das Grundgehalt einberechnet und damit sehr wohl schlagend.
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