"Katastrophale" Parkplatzsituation in Margareten: Anwohnerparken soll kommen

Auf den Straßen in Margareten herrscht derzeit wegen gleich zwei großer Baustellen Unmut: Der große Naschmarkt-Parkplatz wird in einen grünen „Naschpark“ umgemodelt und auch die U-Bahn-Verlängerung (mit dem künftigen U2/U4-Linienkreuz Pilgramgasse) wird gerade umgesetzt.
Die Folge: Es fehlen dadurch mehr als 100 Stellplätze. Laut Anrainern wird das Parkplatzsuchen dadurch zur "Katastrophe", wie der KURIER bereits im Jänner berichtete.
Erschwerend kommt hinzu, dass das benachbarte Mariahilf entlang der Linken Wienzeile Anwohnerparkplätze geschaffen hat, weswegen Parkplatzsuchende nur allzu gerne auf Margareten ausweichen.
Skurrile Erklärung
Margareten selbst hat es bisher verabsäumt, selbst Anwohnerparkplätze zu schaffen. Die Erklärung von SPÖ-Bezirksvorsteherin Silvia Janković klang einigermaßen skurril - ist aber den behördlichen Auflagen geschuldet. Aufgrund der bestehenden U-Bahn-Baustellen könne eine für das Anwohnerparken notwendige Stellplatzzählung nicht durchgeführt werden, weil Stellplätze fehlen.

Die bisherige Situation in Margareten
Tatsächlich hätte man das davor machen müssen. Theoretisch, denn jetzt greift die zuständige Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) durch.
Vorübergehendes Anwohnerparken
Für die Zeit der U-Bahn-Baustelle, das sind noch mindestens fünf Jahre, soll vorübergehend ebenfalls das Anwohnerparken eingeführt werden - darauf habe man sich mit der Verkehrsabteilung und dem Bezirk verständigt, sagt Sima zum KURIER.
Janković will ebenfalls alles daran setzen, schnell eine Lösung zu finden, sagt sie.
Von heute auf morgen geht das allerdings nicht. Es braucht einen Bezirksbeschluss und auch für die Übergangslösung eine vorangegangene Stellplatzzählung - damit gegebenenfalls vor Gericht nachgewiesen werden kann, dass die Auslastung für Anwohnerparken tatsächlich hoch genug ist.
Ganz Margareten wird evaluiert
In ganz Margareten soll dabei gezählt werden, danach kann entschieden werden, welche Grätzel für das Anwohnerparken infrage kommen.
Nach Beendigung der U-Bahnbaustelle wird man wohl neu evaluieren müssen. Aber das ist ohnehin noch Zukunftsmusik.
Die Debatte um die Parkplatzsituation sorgt auch für erste politische Reaktionen aus dem Bezirk. "Als Grüne sind wir über die verpassten Chancen der SPÖ Margareten und der Bezirksvorstehung erstaunt. Die Baustellen kommen nicht überraschend, und wir wissen um die Herausforderungen für die Anrainer:innen", heißt es von Michael Luxenberger, Grüner Bezirksobmann in Margareten.
"Parkplatzdruck steigt"
Aktuelle Studien würden zeigen, dass im fünften Wiener Gemeindebezirk nur 260 Autos auf 1.000 Einwohner kommen, laut den Grünen handelt es sich dabei um den niedrigsten Wert in Wien. "Die beschriebene Situation bestätigt aber unsere Annahme, dass der Parkplatzdruck aufgrund des fehlenden Verkehrskonzeptes steigt und Margareten zum Verteilerkreis Wiens verkommt. Wir fordern von der SPÖ Margareten schon lange, endlich aktiv zu werden", so Luxenberger.
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