Juristin und 13-jährige Tochter tot: Polizei fahndet intensiv nach Vater

Juristin und 13-jährige Tochter tot: Polizei fahndet intensiv nach Vater
Mutter und ihre 13-jährige Tochter wurden in Wien wohl erschlagen und erdrosselt. 53-jähriger Vater als Hauptverdächtiger.

Bei seinen Auftritten im Internet wirkt er seriös. Auf Facebook ein cooles Bild mit Sonnenbrille und Sektflasche auf einer Yacht. Sonst wenig privat Informationen.

Doch genau dieser 53-Jähriger, ein Steuerberater, gilt als dringend tatverdächtig, seine 51-jährige Frau und die gemeinsame 13-jährige Tochter erschlagen bzw. erdrosselt zu haben. Die Leichen der beiden Frauen wurden, wie berichtet, am Freitagvormittag im Vorraum einer Wohnung in Wien-Erdberg entdeckt.

Was sich zuvor dort abgespielt hat, ist Gegenstand der Ermittlungen. Die Familie galt jedoch sowohl bei den Nachbarn als auch bei der Polizei als völlig unauffällig. "Wir haben keinerlei polizeiliche Vorgeschichte zu der Familie. Es gab keine Meldungen, keine Wegweisungen", bestätigt Polizeisprecher Philipp Haßlinger dem KURIER. 

Nachsatz: "Wir fahnden nun intensiv nach dem Mann." Er sei trotz mehrmaliger Versuche für die Polizei nicht greifbar. Sowohl eine Flucht, als ein Suizid stehen im Raum. 

Freundliche 13-Jährige

Auch Nachbarn beschrieben die Familie am Freitag bei einem KURIER-Lokalaugenschein als unauffällig. Nadine, die auch im Haus wohnt und vor rund sechs Jahren regelmäßig auf die Tochter aufgepasst hatte, sagte:  „Immer, wenn ich das Mädchen im Gang gesehen hab, hab ich mir gedacht, was sie für eine coole junge Frau ist. Und dass ihre Zukunft sicher super wird.“

Das Mädchen sei ein sehr freundliches, offenes und kommunikatives Kind gewesen, das sich leicht für Dinge begeistern konnte. „Vater und Tochter sind auch oft zusammen laufen gegangen. Ich hab immer das Gefühl gehabt, Tochter und Mutter fühlen sich wohl, auch die Beziehung zwischen den Eheleuten war unauffällig“, erzählte Nadine. 

Die 13-Jährige, die in eine Schule nahe des Tatorts ging, war dort auch im Basketball-Team aktiv. Auf Fotos zeigt sie sich jubelnd mit ihren Teamkollegen.

Motivsuche: Familie wird befragt

Um ein mögliches Motiv zu ermitteln, liefen am Samstag die Erhebungen im familiären Umfeld auf Hochtouren. "Wir hoffen, dass die Befragungen den ein oder anderen Ansatzpunkt ergeben", erklärt Haßlinger.

Für Samstag wird auch das Ergebnis der Obduktion erwartet. 

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