Junger Pokemonjäger im Wiener Stadtpark beraubt

Ein zwölfjähriger Bub ist am späten Montagnachmittag im Wiener Stadtpark von einer Gruppe Burschen im Alter zwischen elf und 14 Jahren beraubt worden, während er und ein gleichaltriger Freund mit ihren Mobiltelefonen Jagd auf Pokemons machten.
Dem Buben wurde das Handy entrissen, wobei er gestoßen und leicht verletzt wurde, berichtete die Polizei am Dienstag. Die Täter konnten flüchten.
Die beiden Zwölfjährigen spielten im Stadtpark in der Wiener Innenstadt das Smartphone-Spiel "Pokemon Go", als sie nahe dem Ententeich von vier Burschen angesprochen wurden. Zuerst sollten die beiden um die Wette laufen. Nach kurzer Diskussion entriss einer der Täter einem der Buben das Mobiltelefon.

Immer wieder kommt es in Wien zum Raub von Handys. Oft sind es Jugendliche, manchmal auch junge Erwachsene. Zahlen, wie oft in Wien Handys gestohlen werden, erhebt die Polizei nicht. In der Statistik wird nur unterschieden zwischen "Raub" und "schwerem Raub". Und unter den Raub fallen etwa auch Diebstähle von Handtaschen oder Suchtgift.
"Was wir sagen können, ist, dass die Anzahl aller Raub-Delikte von 2015 auf 2016 um 13 Prozent gesunken ist", sagt Polizeisprecher Patrick Maierhofer. Werden die Verdächtigen geschnappt, müssen die unter 14-Jährigen – sie sind nicht strafmündig – mit einem Besuch des Jugendamts bei den Eltern rechnen. Beim 14-Jährigen kommt es entweder zu einer Belehrung durch den Staatsanwalt, zu einer Diversion oder – im schlimmsten Fall – zu einem Strafverfahren.

Die Google-Tochter Niantic hatte das Smartphone-Spiel mit den populären Pokemon-Figuren von Nintendo im Juli veröffentlicht. Die App wurde inzwischen mehr als 600 Millionen Mal heruntergeladen, die Zahl aktiver Spieler ist aber nicht bekannt.
Aufgabe des Spielers ist es, Pokemon zu fangen. Die Figuren erscheinen dabei mit Hilfe der Kamera in der realen Umgebung auf dem Smartphone-Bildschirm.

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