Startschuss für Stiftung zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit in Wien

Themenbild: AMS Wien für Jugendliche / Arbeitslosigkeit / Arbeitsmarkt
Rund 11,8 Millionen Euro sollen in die Ausbildung 1000 junger Menschen gesteckt werden.

Von Raphael Altmann

Die Jugendarbeitslosigkeit in Wien ist im letzten Jahr stark angestiegen. Die Jugendstiftung der Stadt Wien soll jetzt Abhilfe schaffen: Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds) und dem AMS (Arbeitsmarktservice) gegründet, um jungen Menschen eine Zukunftsperspektive am Arbeitsmarkt zu bieten. 

Zielgruppe sind alle 18 - 24 jährigen Wienerinnen und Wiener die als arbeitssuchend gemeldet sind. Mit einem Budget von rund 11,8 Millionen Euro soll das Projekt innerhalb der nächsten 4 Jahre die Ausbildung von bis zu 1000 Jugendlichen finanzieren. 

Stark steigende Arbeitslosigkeit bei den Wiener Jugendlichen 

Im Jahr 2024 war die Arbeitslosigkeit besonders bei den 15- bis 24-Jährigen hoch. Im Dezember waren insgesamt 27.387 junge Wienerinnen und Wiener arbeitslos oder in einer Schulung. Das ist ein Anstieg von rund 12,6 Prozent. Gleichzeitig werden in vielen Bereichen dringend neue Fachkräfte benötigt. 

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) betont, dass der Arbeitskräftemangel und der verstärkte Zuzug nach Wien nicht getrennt diskutiert werden sollten: "Die Lösung für beide Herausforderungen kann nur in Bildung und Qualifizierung liegen." Dazu brauche man auch neue Ansätze des Bundes, sagt er.

Ausbildungsschwerpunkte

Die Ausbildungsschwerpunkte liegen vor allem in Branchen mit dringendem Fachkräftebedarf wie zum Beispiel in den Bereichen Gesundheit, Pflege, Soziales, IT sowie in klimaschutzrelevanten Berufen, heißt es. Neben einer kostenlosen Ausbildung erhalten die Teilnehmenden Arbeitslosengeld, sowie einen monatlichen Zuschuss von 300 Euro. Teil der Ausbildung sind außerdem praxisnahe Erfahrungen durch Praktika bei potenziellen Arbeitgebern

Vom Eishockeyspieler zum Heilmasseur

Wie ein erfolgreicher Einstieg in den Arbeitsmarkt aussehen kann zeigt Pascal Bayer. Der ehemalige Eishockeyspieler vom Verein Vienna Capitals nutzte eine frühere Stiftung des waff um sich als Heilmasseur ausbilden zu lassen. Bayer konnte schon während seiner Ausbildung ein Praktikum bei seinem ehemaligen Verein absolvieren. Heute ist er dort fest angestellt. "Dank der Stiftungsteilnahme ist dieser Berufswechsel optimal über die Bühne gegangen." berichtet er. 

Startschuss für Stiftung zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit in Wien

Ex-Eishockeycrack Pascal Bayer wird zum Heilmasseur. Wirtschaftsstadrat Peter Hanke besuchte ihn. 

Weitere Angebote

Neben der Jugendstiftung Wien gibt es einige weitere Initiativen des waff und dem AMS, welche die Jugendarbeitslosigkeit und den Fachkräftemangel gleichermaßen eindämmen sollen. Dazu gehört die Lehrausbildungsprämie, der Ökobooster für Ausbildungen zum Elektriker oder Installateur und das Jugendcollege Wien als Bildungsangebot für Asyl- und Schutzberechtigte.

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