Irakischer Asylwerber in Wien offenbar auf der Straße erfroren
In Wien ist ein irakischer Asylwerber am 18. Dezember tot aufgefunden worden, wie erst jetzt bekannt wurde. Der zeitweise auf der Straße lebende Mann dürfte an Unterkühlung gestorben sein, hieß es in einem Bericht der Gratiszeitung "Heute". Der 38-Jährige hat demnach auf die Entscheidung seines Asylantrags in zweiter Instanz gewartet.
Der Betroffene soll die Flüchtlingsunterkunft, in der er lebte, immer wieder auf eigenen Wunsch verlassen haben, da es dort so gut wie keine Privatsphäre gegeben habe. Er wohnte bei Freunden oder auf der Straße. Am 18. Dezember wurde der Mann am Brunnenmarkt in Ottakring gefunden, eine versuchte Reanimation blieb erfolglos.
Der Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi, der den Fall laut eigenen Angaben publik gemacht hat, fordert nun die Behörden auf, aktiv zu werden. Die nächste Bundesregierung müsse endlich die offenen Fälle irakischer Asylwerber zu einem positiven Abschluss bringen und ihnen Humanitäres Bleiberecht gewähren, hieß es in einer der APA übermittelten Stellungnahme. Viele würden schon das sechste Jahr auf eine Entscheidung warten und seien ohne jegliche Perspektive. Sie würden in der Grundversorgung ihr Dasein fristen.
Zugleich bat Al-Rawi, angesichts der Eskalation der Sicherheitslage in der Region, von Abschiebungen dorthin gänzlich Abstand zu nehmen. "Niemand weiß, wie die Lage im Irak sich entwickeln wird." Ausschreitungen oder gar ein Krieg seien möglich.
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