Interreligiöser Zusammenhalt in Wien: Wichtige Umarmungen

ISRAELISCHE FAHNE VON STADTTEMPEL GERISSEN, EINE TÄTERIN GESTÄNDIG
Nachdem die jüdische Fahne einem Vandalenakt zum Opfer gefallen war, kam es zu einem schönen Akt der Solidarität.

In einer Zeit der Spaltung und der Polarisierung kommt es immer wieder zu Momenten, die genau das Gegenteil symbolisieren: Am Montag umarmten sich Wiens Oberrabbiner und der Erste Imam in der Seestadt Aspern. Die Religionsvertreter waren dort zusammengekommen, um gemeinsam die jüdische Flagge zu hissen, die einem Vandalenakt zum Opfer gefallen war.

Anwesend war auch der katholische Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki: Die Stärke der interreligiösen Gemeinschaft in Wien zeige sich in wechselseitiger Anteilnahme und dass es allen schlecht gehe, wenn es einem schlecht gehe. Ein Zusammenhalt, der Schule machen sollte – und in Wien auf besonders fruchtbaren Boden fällt. Der Wiener Religionsrat, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aller anerkannten Religionsgesellschaften, soll den Dialog und den sozialen Zusammenhalt in Wien fördern. Das Gremium berät den Wiener Bürgermeister persönlich.

Um das Gemeinsame noch sichtbarer zu machen, wäre eine Realisierung des Campus der Religionen wünschenswert. Als ein einzigartiges Symbol für ein friedvolles Miteinander, das über die Grenzen Wiens hinausstrahlen kann.

Umarmungen allein werden den Hass nicht zum Verschwinden bringen. Aber ein eigener Platz für diese Umarmungen ist dennoch ein guter Anfang.

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