Wiener Weinbar vor Identitären-Treffen verwüstet

Weinbar Vino beschmiert mit Anarchisten-Zeichen
Das Lokal "Vino" in der Innenstadt wurde kurz vorm Treffen des Identitären-Ablegers "Aktion 451" zweimal mit Farbe beschmiert. Der Staatsschutz ermittelt nun.

Zusammenfassung

  • Die Wiener Weinbar "Vino" wurde vor einem Treffen der rechten Studentengruppe Aktion 451 zweimal mit Farbe beschmiert.
  • Als Auslöser der Farbanschläge wird das geplante Treffen der Identitären-Tarngruppe vermutet, Antifa rief zu Gegendemos auf.
  • Der Staatsschutz ermittelt, die Polizei verstärkt die Präsenz, politische Forderungen nach einem Antifa-Verbot wurden laut.

Von Franziska Trautmann 

Die Wiener Weinbar „Vino“ in der Lichtenfelsgasse 3, gleich ums Eck von Rathaus und Parlament, zieht nicht nur Politiker, sondern in  letzter Zeit auch Vandalen an. Zwei Farbanschläge in weniger als 48 Stunden sorgten für Aufsehen.  In der Nacht auf Mittwoch beschmierten Unbekannte  die Fassade und Außenmöbel des Lokals mit türkiser Farbe. Laut Inhaber Heinz Pollischansky sei ein Schaden von rund 10.000 Euro entstanden

Treffen als Auslöser

Donnerstagfrüh überraschten Pollischansky dann rote Anarchie-Zeichen auf den Fenstern seiner Weinbar. Als Auslöser für die Farbanschläge wird das  Treffen der Aktion 451 zum Semesterauftakt   am Donnerstagabend vermutet. Die Aktion 451 ist laut Verfassungsschutzbericht 2025 eine „rechte Studentengruppe“ und „Tarngruppe“ der Identitären. 

Seit Tagen wirbt sie auf Social-Media Plattformen, um Studenten zu rekrutieren. Auch Flyer mit der Aufschrift „Dieser Uni fehlt das Feuer“ verteiltet sie. Die Antifa rief wenige Stunden vor dem  Treffen zu Gegendemos unter dem Motto „Nazi-Lokale aus der Deckung holen“, wodurch  ihr Mitwirken bei den Farbanschlägen vermutet wird.

Ermittlungen laufen

Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp bezeichnet die Vorfälle  als „linksextremen Terrorismus“. Er fordere die Antifa als Terrororganisation einzustufen und zu verbieten. 
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) schaltete als Reaktion auf die Vorfälle den Staatsschutz ein, äußerte sich aber nicht zu Tätervermutungen. 

Laut Polizei seien die Ermittlungen in beiden Fällen im Gange und man sorge für Polizeipräsenz Donnerstagabend.

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