Innenministerium lässt seinen historischen Hauptsitz restaurieren

Drei Innenminister: Karl Schlögl, Karl Nehammer, Karl Blecha
Das Palais Modena an der Adresse Herrengasse 7 ist seit dem Jahr 1950 Sitz der Ressortchefs

Es ist der historische Sitz des Innenministeriums im Zentrum von Wien. Seit dem Jahr 1950 ist die Spitze des Ressorts in der Herrengasse 7, dem Palais Modena, untergebracht. Derzeit wird es erstmals in der Zweiten Republik umfangreich restauriert. Aus diesem Anlass soll nun eine ORF-Dokumentation über dieses Palais entstehen.

Errichtet wurde das Gebäude im 17. Jahrhundert als Renaissance-Bau und danach durch bauliche Veränderungen zu einem streng klassizistischen Palais umgewandelt. In seiner Geschichte war es im Besitz von verschiedenen Adelsfamilien. Den Namen erhielt es im 19. Jahrhundert, weil es von einem Herzog von Modena erworben worden war. In der Monarchie wurde dort schließlich das Landesverteidigungs- und Sicherheitsministerium untergebracht.

Innenministerium lässt seinen historischen Hauptsitz restaurieren

Das Palais Modena wird umfangreich restauriert

Im Zweiten Weltkrieg wurde ein Teil des Gebäudes zerstört und danach wieder aufgebaut. Zum Innenministerium wurde es dann im Jahr 1950 gemacht. Es gab immer wieder Restaurierungen, zuletzt im Jahr 2004. Da wurde die Kapelle zum Heiligen Kreuz und zum seligen Jakob Kern restauriert und die Sala Terrena freigelegt. Die Kapelle wird fallweise auch für Gottesdienste genutzt. Für sie hat Arnulf Rainer ein besonderes Kreuz gestaltet.

Die aktuelle Restaurierung wurde bereits im Jänner begonnen und soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) zu den Maßnahmen: „Das Palais Modena ist ein stummer Zeuge der Zeitgeschichte. Seine Sanierung ist ein Ausdruck der Verantwortung gegenüber jenen Ministern und Mitarbeitern, die hier in schwierigen Situationen herausragendes geleistet haben.“

25 Innenminister

Im Palais Modena haben seit dem Zweiten Weltkrieg 25 Innenminister ihren Sitz gehabt. Im Jahr 1950 war es Oskar Helmer von der SPÖ.

Für die Dokumentation des ORF über das Palais kehrten ehemalige Ressortchefs an ihren ehemaligen Arbeitsplatz zurück. Dabei kam es auch zum Treffen jener drei Minister, die alle den Vornamen Karl tragen. Neben Karl Nehammer noch Karl Blecha und Karl Schlögl, beide SPÖ. Unter den 25 Innenministern, die das Haus Herrengasse 7 führten, waren drei Frauen: Liese Prokop, Maria Fekter und Johanna-Mikl-Leitner.

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