Unter anderem auch in Wien. Am 29. November ist Lindemann mit seiner Welt in der Wiener Stadthalle zu Gast.
Lindemann lädt ein in "meine Welt"
Der Titel "Meine Welt" ist nicht zufällig gewählt, wie die Wiener Stadthalle das Konzert bewirbt: "Die Kunst des Rammstein-Frontmanns ist radikal, kompromisslos und einzigartig, und genau dafür feiern ihn Millionen von Fans auf der ganzen Welt."
Aber nicht alle feiern Lindemann als "Ausnahmekünstler, der sämtliche Erwartungshorizonte sprengt". Auf der Plattform "#aufstehn" wurde eine Petition gestartet, mit der das Konzert in Wien verhindert werden soll.
"Keine Bühne!"
Unter dem Motto "keine Bühne für mutmaßliche Täter" richtet sich die Initiative an die Betreiber der Wiener Stadthalle und den Veranstalter, Racoon Live Entertainment: "Mutmaßlich sexualisierte Gewalt, Machtmissbrauch und frauenverachtende Strukturen – trotz dieser schwerwiegenden Vorwürfe soll Till Lindemann, Frontsänger der Band Rammstein, am 29. November 2025 wieder in Wien auftreten, dieses Mal in der Stadthalle. Als wäre nichts gewesen."
Verwiesen wird dabei auf Berichte, dass bei den Konzerten gezielt junge Frauen gesucht worden seien, die dann zu vermeintlichen Partys kommen durften. Ein Verfahren gegen Lindemann wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs wurde jedenfalls von der Staatsanwaltschaft Berlin eingestellt.
Verantwortung der Veranstalter
Deshalb betont die Initiative auch die Unschuldsvermutung für Lindemann: "Es gilt auch die Verantwortung von Veranstaltern und Veranstalterinnen." Ein Konzert wie dieses sende nicht nur falsche Signale, sondern gefährde auch die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher.
Über 1.200 Menschen haben die Petition bereits unterschrieben. Für das Konzert werden Karten jedenfalls nur an Personen verkauft, die älter als 18 Jahre alt sind. Ob die Altersbeschränkung mit den Vorwürfen in Zusammenhang steht, ist offen.
Eine derartige Petition hatte vor zwei Jahren in Deutschland über 78.000 Unterschriften gesammelt, Lindemann ist ursprünglich rechtlich dagegen vorgegangen, hat seinen Unterlassungsantrag wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs dann allerdings wieder zurückgezogen.
"Awareness-Team vor Ort im Einsatz"
Für den Veranstalter Racoon Entertainment betont Werner Stockinger: "Unsere Veranstaltungen entsprechen sämtlichen behördlichen Sicherheits- und Genehmigungsvorgaben und werden in enger Abstimmung mit den zuständigen Stellen geplant. Ein professionelles Awareness-Team ist vor Ort im Einsatz."
Die Altersbeschränkung orientiere sich an den künstlerischen Ausdrucksformen und geltenden Jugendschutzbestimmungen. Darüber hinaus seien die Ermittlungen gegen Lindemann eingestellt worden, manche Berichte hätten nachträglich revidiert werden müssen. Stockinger versichert: "Als Veranstalter hat die Sicherheit unserer Besucherinnen und Besucher für uns oberste Priorität – diesem Anspruch werden wir auch weiterhin voll gerecht.“
Seitens der Wiener Stadthalle blieb eine Anfrage unbeantwortet.
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