Home Invasion in Wien-Döbling: Polizei fasste einen Verdächtigen

Home Invasion in Wien-Döbling: Polizei fasste einen Verdächtigen
Drei Männer sollen eine 66-jährige Frau in ihrem Haus mit einer Waffe bedroht, sie gefesselt und ausgeraubt haben.

Es gleicht einem Albtraum, was eine ältere Frau in der Nacht auf den 21. August vergangenen Jahres in Döbling erleben musste: Gegen 3.45 Uhr standen plötzlich drei maskierte Männer im Schlafzimmer der Frau, die in den Lauf einer Faustfeuerwaffe blickte. 

Einer der Verdächtigen, ein 37-jähriger Bosnier, konnte nun ausgeforscht und festgenommen werden, berichtet die Wiener Polizei am Dienstag in einer Aussendung. Die Fahndung nach seinen beiden Komplizen läuft weiterhin.

Was war passiert?

Nachdem sich das Trio - maskiert - an jenem Tag im August Zutrifft zur Wohnung der älteren Frau verschafft hatte, zwangen die Männer ihr Opfer mit vorgehaltener Waffe, zu verraten, wo im Haus sich die Wertgegenstände befinden. Die Frau dürfte es den Tätern gesagt haben. Sie machten sich auf die Suche nach Schmuck und Geld. Vorher fesselten sie ihr Opfer aber noch, um zu verhindern, dass der Notruf verständigt wird. Das Trio flüchtete jedenfalls mit dem Auto der Frau. 

"Das Opfer war zum Zeitpunkt der Tat alleine Zuhause", sagt Polizeisprecher Markus Dittrich dem KURIER damals. Bei Home Invasions ist es durchaus üblich, dass die Täter das Haus und die Gegend vorher genau auskundschaften und über einen längeren Zeitraum auch die Gewohnheiten der Bewohner herausfinden. So wissen sie, wann der "beste" Zeitpunkt für die Tat ist. 

Opfer konnte sich befreien

Nachdem die Täter das Haus verlassen hatten, gelang es der Frau, sich selbst aus den Fesseln zu befreien. Sie ging zu einer Nachbarin, die dann die Polizei alarmierte. Da die Unbekannten mit dem Auto des Opfers unterwegs waren, wusste man, nach welchem Pkw man suchen musste. 

Festnahme in Favoriten

Nach intensiven Ermittlungen gelang es Beamten des Landeskriminalamts, einen der mutmaßlichen Täter ausfindig zu machen. Am gestrigen Montag wurde der 37-jährige Bosnier in der Quellenstraße festgenommen. 

"Der geplante Zugriff erfolgte nach einer Observation mit Unterstützung der Direktion Spezialeinheiten/Einsatzkommando Cobra. Bei dem 37-Jährigen wurde eine geladene Faustfeuerwaffe sowie eine größere Menge Bargeld und Schmuck sichergestellt", gab die Polizei weiter bekannt. 

Im Landeskriminalamt geht man außerdem von weiteren Straftaten aus. Ermittlungen diesbezüglich sind im Gange. Nach den beiden mutmaßlichen Komplizen des Mannes wird weiter gefahndet. Die Ermittler werden den Beschuldigten im Verlauf des heutigen Tages vernehmen. Anschließend wird er über Anordnung der Staatsanwaltschaft Wien in eine Justizanstalt gebracht.

Hinweise an die Polizei

Sachdienliche Hinweise können - auch anonym - an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01/31310/33800 gemeldet werden. 

Richtiges Verhalten

Dass die Frau den Tätern sofort gesagt hat, wo sich ihre Wertsachen befinden, war laut den Experten des Bundeskriminalamts das absolut richtige Verhalten. Bei Raubüberfällen im eigenen Heim sollte man keine Gegenwehr zu leisten, die Täter nicht zu provozieren, die verlangten Wertgegenstände herausgeben und den Tätern die Flucht zu ermöglichen. Wenn man dazu in der Lage ist, ist es für die Ermittlungen von Vorteil, sich Details zu merken. Haben die Täter einen Dialekt, wie groß sind sie etc. Hat man dann die Möglichkeit, die Polizei zu rufen, sollte man außerdem am Telefon bleiben. 

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