Hinter der Fassade der heilen Familie setzte es Schläge
Führte der 42-Jährige ein Terror-Regime in den eigenen vier Wänden und misshandelte seine Frau und die zehn Kinder beinahe täglich? Oder sind die Vorwürfe nur eine große Verschwörung?
Der gebürtige Kosovare, der in Wien wegen Mordversuchs an seiner Frau angeklagt ist, bezeichnet sich selbst als „liebevollsten Vater, meine Frau ist die Liebe meines Lebens.“ Die Aussagen seiner Familie sind komplett konträr.
Die älteste Tochter schildert im Straflandesgericht: „Meine Mutter hat versucht, ihm alles recht zu machen. Aber wenn es ihm nicht gepasst hat, hat er sie geschlagen.“ Eine Minute Verspätung habe gereicht. Selbst als sie schwanger war, habe er sie bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Einmal soll er mit einem abgeschnittenen Kabel ins Badezimmer gegangen sein und der duschenden Frau einen Stromstoß versetzt haben. „So ein Stromstoß kann alles oder nichts bedeuten. Entweder man überlebt das unbeschadet oder man stirbt“, sagt der Sachverständige Wolfgang Denk. Auch die Kinder bekamen regelmäßig Prügel, schildern sie.
Polizei und Jugendamt
Nach außen hin präsentierte man sich als heile Familie. Auch, als Polizei und Jugendamt vor der Tür standen, bestritten die Familienmitglieder Übergriffe. „Wir hatten Angst, dass es dann noch schlimmer wird“, schildert die Tochter.
War der Arbeitslose im Casino, soll er seine Familie in der Wohnung eingesperrt haben. Die Kinder beauftragte er, die Mutter zu überwachen und dann zu berichten.
Erst nach Jahren vertraute sich die älteste Tochter einer Kollegin an. Schließlich fasste die Familie Mut, ins Frauenhaus zu gehen und den Mann anzuzeigen. Er befindet sich seit Monaten in U-Haft. Prozess vertagt.
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