Heiligenstädter Straße: Anrainer wollen mehr Grün und bessere Geschäfte

In Döbling bringt das neue Jahr eine Umgestaltung der Heiligenstädter Straße. Genauer gesagt des Abschnitts vom Nussdorfer Platz bis zur Grinzinger Straße; die Teile bis zur Gunoldstraße und schließlich weiter bis zum Liechtenwerder Platz sollen folgen.
Beschlossen ist noch nichts, die inhaltliche Richtung ist aber klar: Grüner soll es werden, und dadurch vor allem auch belebter, sagt Neos-Klubobfrau Evelyn Shi, die von der Bezirksvertretung mit der Umgestaltung betraut wurde. Das würden sich die örtlichen Geschäftsleute wünschen und das ist auch eines der zentralen Ergebnisse des im Sommer durchgeführten Beteiligungsverfahrens. An die 400 Menschen haben sich eingebracht, der Großteil davon Anrainerinnen und Anrainer, wie Shi betont. Das Bild, das sie gezeichnet haben, ist ziemlich konsistent: Weniger als 15 Prozent finden die Straße im heutigen Zustand ansprechend, mehr als 90 Prozent würden sie gerne umgestalten.
Zu viele Parkplätze
Am öftesten gewünscht wurde mehr Grünraum (von 80 Prozent genannt), gefolgt von mehr Aufenthaltsqualität (63 Prozent), einem verbesserten Geschäftsleben (54 Prozent), Platz für Menschen (51 Prozent) und Radinfrastruktur (47 Prozent). Mehr als zwei Drittel würden auch den Entfall von Parkplätzen für einen Radweg in Kauf nehmen.
Selbst die Geschäftsleute entlang der Straße würden sich aufgrund des Überangebots die Entfernung von Parkplätzen zugunsten verbesserter Aufenthaltsqualität wünschen, sagt Shi. Der Grund: Derzeit seien ihre Geschäfte hinter den parkenden Autos kaum sichtbar. „Deren Stimmen werden seit Jahren nicht gehört“, kritisiert Shi – und das in einem ÖVP-geführten Bezirk. Aktuell ortet die Neos-Politikerin jedoch bei allen Beteiligten – inklusive Bezirksvorsteher Daniel Resch – das Bekenntnis dazu, dass sich etwas ändern muss. Immerhin war auch der Beschluss zur Umgestaltung in der Bezirksvertretung einstimmig gefallen.
Im Jänner sollen nun die nächsten Schritte folgen. Einerseits laden die Neos am 19. 1. wieder Interessierte sowie Expertinnen und Experten dazu ein, sich in der Arbeitsgruppe einzubringen, andererseits steht spätestens im Februar eine gemeinsame Begehung von Shi und Resch an. Im Anschluss daran soll die konkrete Wunschliste in der Bezirksentwicklungskommission beschlossen und an die zuständigen Magistratsabteilungen zur Planung übergeben werden.
Möglich ist vieles, von der Schaffung eines Grüngleises für den D-Wagen bis zur Schließung einzelner Einbahnen, vielleicht sogar erstmals sichere Radinfrastruktur. Abgeschlossen soll die Umgestaltung des ersten Abschnitts spätestens bis Jahresende sein.
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