Gustav Emil Paula Paula: Drei Brüder, ein Geschäft

Gustav Emil Paula Paula: Drei Brüder, ein Geschäft
Die Gebrüder Gepp eröffnen in der City eine Friseur-Café-Konditorei

Es ist in Florian Gepps Laufbahn als Friseur nicht nur einmal vorgekommen: Die letzten Kundinnen des Tages hetzen aus der Tür; sie müssten noch schnell in den Supermarkt, bevor dieser zusperrt. Wie praktisch wäre es, dachte sich Florian Gepp dann immer, wenn der Friseurladen auch Speisen und Getränke anbieten würde.

Dann, Samstagvormittage im Friseursalon, an denen eine derart gelöste Stimmung herrschte, dass es ihn an die Konditorei seiner Eltern im Weinviertel erinnerte. Jetzt, dachte er dann, fehlen nur noch Kaffee, Drinks, Snacks und Kuchen.

Gustav Emil Paula Paula: Drei Brüder, ein Geschäft

Genau diese Kombination bietet Florian Gepp mit seinen Brüdern Franz-Ferdinand und Fabian seit heute, Dienstag, an. In der Babenbergerstaße 7 im ersten Bezirk führen sie gemeinsam das „Gustav Emil Paula Paula“, ein Lokal, das gleichzeitig Coiffeur, Kaffeehaus (inklusive Minigreißlerei) und Konditorei ist.

In Kombination

Denn wenn der eine Bruder Friseur, der andere Konditor (Fabian) und der dritte Wirtschaftsingenieur mit Gastronomielizenz (Franz-Ferdinand) ist, und sich alle drei gut verstehen, fügt sich das Schicksal zu gut – wurde ihnen vergangenes Jahr auf einer Weltreise bewusst – als dass man dieses Potenzial ungenützt lassen könnte.

Und so kann man sich in dem luftigen Geschäftslokal gegenüber des Kunsthistorischem Museums künftig nicht nur die Haare schneiden lassen (45 Euro inklusive Waschen), sondern dabei Snacks wie Quiche (7,60 Euro) oder Strudel (6,20 Euro) essen und Kaffee (Espresso, 2,70 Euro) oder Gin Tonic (7,50 Euro) trinken.

Gustav Emil Paula Paula: Drei Brüder, ein Geschäft

Montagmittag, am Tag vor der Eröffnung, sind die Brüder bei den finalen Handgriffen. Durch die raumhohen, oben abgerundeten Fenster scheint das Tageslicht auf hellrosa Marmortischchen, elegante Friseurmöbel und einen Boden, der in pudrigem Rostrot gehalten wurde – ein Design von Laura Karasinski.

Am stressigsten ist es momentan für Fabian Gepp.

Gustav Emil Paula Paula: Drei Brüder, ein Geschäft

Fabian Gepp hat davor beim Hofzuckerbäcker Demel gearbeitet

Er steht seit fünf Uhr in der Küche und bäckt Apfel- und Fruchtstrudel, damit es am Eröffnungstag genug Verpflegung gibt.

Synergien nutzen

Vor wenigen Minuten wurde der große Eichenholztisch geliefert. An dem werden die Kunden beim Haarefärben sitzen und können dabei in Ruhe essen oder arbeiten. Steckdosen für Ladekabeln sind im Tisch sowie Highspeedinternet im Lokal vorhanden.

Synergien nutzen – das ist das Schlagwort der Gebrüder. Auch Kombinationspakete wird es also geben – etwa für Hochzeiten: „Wir bieten nicht nur Braut- und Bräutigam-Styling an“, sagt Franz-Ferdinand Gepp, „sondern kreieren auf Wunsch auch die Hochzeitstorte.“ Die man natürlich im Lokal verkosten kann.

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In der Ballsaison wird wiederum die Ballfrisur gemeinsam mit Sacherwürstel und Champagner angeboten. „Um schon beim Herrichten in Stimmung zu kommen.“

Und die Brüder als tägliche Arbeitskollegen: Kann das gut gehen? „Aber klar“, sind sich die drei einig. – „Das haben wir in der Konditorei unserer Eltern ja schon als Kind geübt“, sagt Florian Gepp. Und, ergänzt er, sie hätten eine gute Konfliktkultur. „Dank unserer Mutter. Sie ist nämlich Kommunikationstrainerin und immer wenn wir uns als Kinder über den anderen beschwert haben, hat sie gemeint: ,Und, was ist dein Anteil gewesen?’“ Er muss lachen. „Als Jugendlicher hat das natürlich super genervt, aber heute sind wir ihr sehr dankbar.“

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