Grüner Wiener Bezirkschef initiiert verbilligte Garagenplätze

Grüner Wiener Bezirkschef initiiert verbilligte Garagenplätze
Bis zu 600 öffentliche Stellplätze sind in Neubau in den nächsten Jahren blockiert. Anrainer parken nun verbilligt in Garagen.

Die Bauarbeiten für das Linienkreuz U2/U3, die vielen Gastgärten, immer mehr Bäume und neue Begegnungszonen: All das führt dazu, dass es in machen Straßenzügen des 7. Bezirks mit den Parkplätzen bald eng wird. In der Hochphase von Baustellen und Schanigärten sind bis zu 15 Prozent weniger Parkplätze im öffentlichen Raum verfügbar, hat der grüne Bezirksvorsteher Markus Reiter nun ausrechnen lassen. Das entspricht bis zu 600 Stellplätzen.

Grüner Wiener Bezirkschef initiiert verbilligte Garagenplätze

Damit die Anrainer trotzdem parken können, hat Reiter Ersatz organisiert – und zwar in Parkgaragen. Ab Jänner 2020 können die Bewohner Neubaus 750 Plätze zu vergünstigten Konditionen mieten. 550 Ganztagesparkplätze sind um 100 Euro pro Monat zu haben, 200 Nachtparkplätze um rund 70 Euro. „Das ist deutlich unter dem Marktpreis“, betont Reiter.

In den kommenden Tagen werden die Anrainer per Brief über das Angebot informiert. Gültig ist dieses Garagenpaket, das Reiter mit der Wirtschaftskammer ausgehandelt hat, vorerst für ein Jahr. Wenn nötig, werde man es verlängern, sagt Reiter.

Grüner Wiener Bezirkschef initiiert verbilligte Garagenplätze

Markus Reiter, Bezirksvorsteher in Neubau.

Damit hat Reiter eine Maßnahme gesetzt, die für einen Grün-Politiker ungewöhnlich erscheint – wird die Öko-Partei doch oft dafür kritisiert, das Autofahren und Parken zu erschweren. Würde es daher nicht eher grüner Verkehrspolitik entsprechen, den Verlust der Stellplätze in Kauf zu nehmen, um Autofahren unattraktiver zu machen?

Das Ziel sei zwar der Umstieg auf klimafreundliche Formen der Mobilität, sagt Reiter. Aber: „Wir wollen die Menschen in diesem Entwicklungsprozess nicht überfordern“. Der Umstieg dauere eben.  

Studie: 15.000 Parkplätze in Neubau

Basis des Garagenpakets ist eine Parkraumbilanz, die der Bezirkschef bei einem Verkehrsplanungsbüro beauftragt hat. Sie zeigt, dass die Zahl der Autos in Neubau zurückgeht. Während die Bevölkerung seit 2012 um 6,5 Prozent gewachsen ist, ist die Zahl der privaten Pkw zurückgegangen - um 151 Exemplare auf 8.712.

Für diese Autos stehen in ganz Neubau rund 15.149 Parkplätze zur Verfügung. Das sind rund 230 mehr als 2012.  

Die Zahl der Stellplätze im öffentlichen Raum ist dabei nahezu konstant. Standen im Jahr 2012 4.881 Parkplätze an der Straßenoberfläche zu Verfügung, sind es heuer 4.825. Für Reiter ein Indiz, dass die Grünen keine „Parkplatzvernichter“ sind: „Wir sind nicht die Spielverderber, auch wenn uns das gerne unterstellt wird“, sagt er zum KURIER.

Eine Zunahme verzeichnete die Erhebung bei den Plätzen in öffentlichen und privaten Garagen – und zwar um 141 Stück auf 10.324. Und diese Plätze sollen mit dem Garagenpaket nun besser ausgelastet werden, sagt Reiter.

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