Getötete 13-Jährige: Zwei Tatverdächtige festgenommen
Nach dem Fund der Leiche eines 13-jährigen Mädchens in Wien-Donaustadt am Samstagfrüh hat die Polizei am Montagabend zwei Männer festgenommen. Die beiden afghanischen Staatsbürger, 16 und 18 Jahre alt, werden verdächtigt, das Mädchen getötet zu haben. Die Einvernahmen standen am Montag noch aus. Zeugenaussagen führten die Ermittler auf die Spur der Verdächtigen. In welchem Verhältnis die beiden zum Opfer standen bzw. ob sich die drei gekannt haben, wollte die Polizei am Abend nicht kommentieren. „Wir warten die Einvernahme ab“, so Barbara Gass von der Landespolizeidirektion Wien.
Unterdessen wurden am Montag erste Details zu dem jungen Mordopfer bekannt. Noch am Sonntag wurde sie von ihren Eltern als Leonie identifiziert. Sie stammt aus Tulln. Und sie war nicht zum ersten Mal ausgerissen. Diesmal allerdings dürfte es keine Abgängigkeitsanzeige gegeben haben.
Die Rede ist auch von möglichen psychischen Problemen und einem „problematischen Umfeld“. Nach dem letzten Verschwinden war sie bei Freunden oder Bekannten untergekommen, heißt es aus Ermittlerkreisen. Eine polizeilich bekannte Drogenvergangenheit gibt es nicht.
Kampfspuren
Trotz der Festnahmen sind viele Fragen zunächst weiter ungeklärt. Die Wiener Polizei hält sich bedeckt.
Wie berichtet, wurde die 13-Jährige erstickt bzw. erwürgt. Bei der Obduktion wurden Würgemale und Hämatome am ganzen Körper festgestellt. Passanten fanden das Mädchen am Sonntag gegen 7 Uhr auf einem Grünstreifen. Sie hatten versucht, das Opfer zu reanimieren – ohne Erfolg.
Bei der Obduktion wurden neben den Verletzungen im Halsbereich zahlreiche Spuren eines Kampfes am Körper festgestellt. Ersten Informationen zufolge gibt es aber keine Anzeichen auf einen sexuellen Übergriff.
Ursprünglich gingen die Ermittler davon aus, dass das Opfer 17 oder 18 Jahre alt sein müsse. Wie jung das Mädchen tatsächlich war, wurde erst klar, als sich die Eltern aufgrund der Personenbeschreibung bzw. des Pullis bei der Polizei gemeldet hatten.
Rätsel gab den Ermittlern zunächst auch der Fundort der Jugendlichen auf. Denn dabei handelt es sich laut Polizei-Sprecher Markus Dittrich nicht um den Tatort.
Schon länger tot?„Intensive Ermittlungen deuten darauf hin, dass sich die Tat im Privatbereich, also in einer Wohnung oder in einem Haus, zugetragen hat.“ Ob es sich bei dieser privaten Örtlichkeit um den Wohnort eines Verdächtigen handle, wollte er nicht kommentieren.
Auch wie die Leiche auf die Grünfläche in Wien gekommen sein könnte, wurde seitens der Polizei nicht kommuniziert. Das Mädchen dürfte keinerlei Wertsachen bei sich gehabt haben.
Hilfe für Gewalt-Betroffene gibt es hier: Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos), 0800/222555; Männernot-ruf (rund um die Uhr, kostenlos), 0800/246247.
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