Fünf Jugendliche gesucht: 14-Jähriger in Wien geschlagen und beraubt

Die Wiener Polizei fahndet nach fünf Jugendlichen, die am Ostermontag einen 14-Jährigen in einem Schnellbahnzug beraubt haben sollen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurden nun Fotos der Verdächtigen veröffentlicht. Sie werden beschuldigt, von dem Burschen Geld gefordert zu haben. Als er sich weigerte, sollen sie ihm mehrmals ins Gesicht geschlagen und seine Bankomatkarte geraubt haben. Sie hielten ihm ein Messer an den Hals und nötigten ihn so zur Herausgabe des Codes.
Als der Zug kurz nach der gegen 12.30 Uhr verübten Tat in die Station Wien-Westbahnhof einfuhr, stiegen die Jugendlichen aus und flüchteten. In weiterer Folge behoben sie mit der geraubten Bankomatkarte Bargeld. Die Fahndungsfotos wurden über die Videoüberwachungsanlage des Bahnhofs gesichert. Sachdienliche Hinweise (auch anonym) zu den Verdächtigen werden an das Landeskriminalamt Wien unter der Telefonnummer 01-31310-33800 erbeten. Der Bursch hatte durch die Schläge ins Gesicht leichte Schwellungen erlitten, erläuterte Polizeisprecherin Anna Gutt auf APA-Nachfrage.
Aktueller Überfall auf 15-Jährigen
Indes wurde am Sonntagabend ein 15-Jähriger beim Friedrich-Engels-Hof am Herderplatz in Wien-Simmering überfallen und leicht verletzt, teilte die Polizei ebenso am Montag mit. Drei erwachsene Männer mit Kapuzenpullis und vermummten Gesichtern hätten ihn dazu aufgefordert, ihnen sein Mobiltelefon und seine schwarze Kappe auszuhändigen, gab der Jugendliche laut der Polizeisprecherin an. Er kam dem nicht nach und kassierte daraufhin Schläge ins Gesicht, wodurch er leichte Prellungen erlitt.
Die Täter flüchteten schließlich ohne Beute. Zeugen kamen dem am Boden liegenden 15-Jährigen zu Hilfe und wählten den Notruf. Die eingeleitete Sofortfahndung nach den Tätern brachte keinen Erfolg. Auch in diesem Fall bittet das Landeskriminalamt Wien um Mithilfe der Bevölkerung. Sachdienliche Hinweise werden ebenfalls auf Wunsch auch anonym in jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.
Klarheit: Die wichtigsten Begriffe
Die Wiener Polizei ist eine der größten Polizeidienststellen in Österreich und spielt eine zentrale Rolle in der öffentlichen Sicherheit und Ordnung in der Stadt. Die Beamten sind in verschiedenen Abteilungen und Einheiten organisiert, die sich auf unterschiedliche Bereiche wie Kriminalitätsbekämpfung, Verkehrssicherheit und öffentliche Sicherheit konzentrieren. Laut LPD arbeiteten mit Stand Dezember 2024 insgesamt 7.278 Exekutivbedienstete inkl. Vertragsbedienstete mit Sondervertrag in Wien.
Die Jugendkriminalität umfasst in der Regel Straftaten von Jugendlichen im Alter von 14 bis 18 Jahren sowie von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 20 Jahren. Im Gegensatz zu Jugendlichen unter 14 Jahren sind diese Altersgruppen deliktsfähig, das heißt strafbar (die Setzung von Erziehungsmaßnahmen, etwa die Unterbringung in einer betreuten Wohngemeinschaft, ist auch bei unter 14-Jährigen möglich). Die Strafrahmen nach dem Jugendgerichtsgesetz, also bei 14- bis 18-Jährigen, sind in vielen Fällen niedriger als bei Erwachsenen.
Derzeit werden jedoch immer wieder Forderungen nach härten Strafen für junge Täter laut, nachdem Berichte über minderjährige Handyräuber, Autoknacker, Schläger, Vergewaltiger oder Drogendealer in der subjektiven Wahrnehmung vieler in den vergangenen Jahren zugenommen haben. Tatsache ist: In Wien wurden im Vorjahr 568 Minderjährige angezeigt. Zu Festnahmen kam es allerdings nur in 55 Fällen. Der Grund dafür: Ein Großteil der Delikte geht auf zwei oder drei Dutzend sogenannter Intensivtäter zurück, also Unbelehrbare, die wiederholt straffällig werden.
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