Frau eingesperrt, verprügelt und vergewaltigt: 10 Jahre Haft

Frau eingesperrt, verprügelt und vergewaltigt: 10 Jahre Haft
Der 37-Jährige hatte sein Opfer schwer misshandelt. Vor Gericht gab er nur Prügel zu, vergewaltigt habe er die Frau nicht.

Weil er eine Zufallsbekannte im April 2018 in eine stillgelegte Bar gelockt und sie gefesselt, verprügelt und vergewaltigt haben soll, ist am Donnerstag am Wiener Straflandesgericht ein 37-Jähriger zu 10,5 Jahren Haft verurteilt worden.

Der Prozess wurde wegen eines Richterwechsels erneut durchgeführt. Der Rumäne bekannte sich wieder teilweise schuldig. Er gab die Prügel zu, vergewaltigt will er die Frau nicht haben.

Der 37-Jährige hatte sich  wegen Vergewaltigung und schwerer Körperverletzung verantworten müssen, weil er im April 2018 eine Zufallsbekanntschaft eingesperrt, verprügelt und anschließend missbraucht haben soll. Zu Beginn des Prozesses hatte sich der Rumäne teilweise schuldig bekannt. Er  gab Prügel zu, vergewaltigt wollte er die Frau aber nicht haben.

Frau eingesperrt, verprügelt und vergewaltigt: 10 Jahre Haft

Der Angeklagte vor Gericht

Auf Sekt eingeladen

Der Mann hatte sein Opfer am Abend des 24. April bei der U-Bahn-Station Philadelphiabrücke kennengelernt. Er sprach sie an und lud sie zu einer Flasche Sekt in die stillgelegte Bar seiner Schwester in Wien-Liesing einlud. Als die beiden im Lokal ankamen, sperrte der Rumäne bereits die Tür zu. Als die Frau das mitbekam, wollte sie gehen, doch der Beschuldigte wollte weiter trinken.

Als das Opfer um Hilfe schrie, kippte die Situation und der 37-Jährige sperrte es in ein Zimmer in der ehemaligen Rotlichtbar. Ein stundenlanges Martyrium begann.

Kieferbruch und weitere Verletzungen

Sie erlitt schwerste Verletzungen, mehrere Gesichtsknochen wurden gebrochen, sie verlor einen Schneidezahn, Rippen wurden verschoben und sie erlitt zahlreiche Hämatome, wie Gerichtsmediziner Christian Reiter in der ersten Verhandlung im Februar ausführte. Der 37-Jährige gab vor dem Schöffengericht (Vorsitzende: Andrea Wolfrum) an, dass er seinem Opfer lediglich fünf bis sechs Ohrfeigen verpasst habe.

Es könnte auch sein, dass die Frau in der Dusche ausgerutscht sei und sich dort die Verletzungen zugefügt habe. "Nachdem ich sie geschlagen habe, habe ich schön mit ihr gesprochen und das als Freundschaft empfunden", sagte er.

Gerichtsmediziner widersprach

Dem widersprach Reiter: Die Verletzungen seien "Ausdruck einer schwersten Traumatisierung, das ist mit mehreren Watschen nicht zu erklären." Zudem betonte Reiter, dass ein einvernehmlicher Geschlechtsverkehr bei den aufgrund der schweren Verletzungen heftigen Schmerzen gar nicht möglich gewesen wäre.

Um 12.30 Uhr bat die Frau ihren Peiniger, sie doch zu einem Arzt gehen zu lassen. Er brachte sie noch zur U-Bahn und verschwand. Als das Opfer eine Person um Hilfe ersuchte, verständigte diese sofort die Rettung. Im Spital wurde Anzeige gegen den 37-Jährigen erstattet.

Lebensgefährliche Verletzungen

Das Schöffengericht unter Vorsitz von Sonja Höpler-Salat wies in seiner Urteilsbegründung auf die Schwere der von dem Rumänen zugefügten Verletzungen hin, die schlussendlich lebensgefährlich waren. Dass die Frau in diesem Zustand Lust auf Sex gehabt haben könnte, sei auszuschließen. Bei der Haftstrafe von 10,5 Jahren handelt es sich um eine Zusatzstrafe. Der Mann war erst vor kurzem wegen Einbruchsdiebstählen vor Gericht gestanden.

Suche nach zweitem Opfer

Eine angebliche Freundin, die mir dem Opfer unterwegs gewesen und ebenfalls festgeahlten worden sein soll, konnte nicht ausgeforscht werden. Auch auf den Aufnahmen einer Videoüberwachung eines Schnellrestaurants in dem die Frau mit der Freundin gewesen sein will, ergab keine Hinweise..

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