Der umgebaute Zoo bietet ab Samstag einen beeindruckenden Blick auf die Stadt. Der KURIER wagte den ersten Rundgang.
Das Haus des Meeres hat einen guten Fang gemacht: Rund 200 Fische baumeln im 11. Stock nebeneinander an Angelschnüren. Jedes Exemplar ist etwa 20 Zentimeter lang und glänzt silbrig.
Zum Verzehr sind sie allerdings nicht geeignet: Denn die Fische sind aus Aluminium. Und hängen von der Decke des neuen Restaurants am Flakturm-Dach. Noch ist es eine Baustelle.
Jene Teile, die bereits fertig sind, vermitteln aber schon einen relativ konkreten Eindruck von dem Lokal: Wände, Lederbänke und Holztische in grau-braun, auberginefarbene Sessel mit Stoffbezug, indirekte Beleuchtung.
Im Zentrum: wieder die silberfarbenen Fische – dieses Mal neben leuchtenden Lettern auf einer blauen Wand. "360 ° Ocean Sky" ist darauf zu lesen.

Die wan dim Zentrum ist schon fertig, rundherum wird noch gearbeitet.
Was hinter diesem Namen steckt, zeigt ein Blick aus den bodentiefen Fenstern: Die Terrasse wurde erweitert und führt nun um das Lokal herum. Das ermöglicht einen beeindruckenden Panoramablick über Wien – aus 50 Metern Höhe: vom Stephansdom über die AKH-Blöcke bis zur goldenen Kugel der Müllverbrennungsanlage Spittelau.
Ab Samstag ist diese Perspektive nicht mehr den Bauarbeitern vorbehalten: "Wir öffnen die neue Terrasse für die Zoo-Besucher", sagt Hans Köppen, Geschäftsführer des Haus des Meeres beim Rundgang mit dem KURIER.

Besuchern bietet die Terrasse einen 360-Grad-Blick auf die Stadt.
Erst vergangene Woche wurden die Fliesen fertig verlegt, erzählt er. Mit 900 Quadratmetern ist die Dachterrasse nun doppelt so groß wie bisher.
Rekord-Umbau
Die zusätzliche Fläche ermöglicht ein neuer Zubau aus Glas und Aluminium. Er wurde in den vergangenen eineinhalb Jahren auf der Seite der Kreuzung von Gumpendorfer Straße und Schadekgasse errichtet.

Die Konstruktion aus Glas und Aluminium schafft Platz im Inneren - und auf dem Dach.
Und er ist das Herzstück des aktuellen Großumbaus im Haus des Meeres – dem umfangreichsten in der Geschichte des Zoos. Zumindest außen ist der Zubau fertig.
9 Euro für Liftfahrt
Der neue Panoramalift in seinem Inneren wird erst Anfang nächsten Jahres in Betrieb gehen. Er bringt Gäste dann direkt auf die Dachterrasse: Auch ohne das Zoo-Ticket, das 14,10 Euro kostet.
Trotzdem ist die Benützung nicht gratis. Wie Köppen dem KURIER sagt, wird die Fahrt aufs Dach 9 Euro kosten. "Wer im Restaurant konsumiert, bekommt das gutgeschrieben."
Noch vor Weihnachten soll das Ocean Sky aufsperren. Serviert werden zu Beginn noch Toast, Würstel und Sandwiches. Solche Snacks hat auch das bisherige Rooftop-Café angeboten, das von dem neuen Restaurant ersetzt wird. Der Vollbetrieb ist für Anfang 2020 geplant – mit einer neuen, größeren Karte.
Darauf zu finden sein werden unter anderem Suppen, Salate, Cocktails und kleine Häppchen zu den Getränken.

In einem Bereich des Restaurants wird schon der Boden gewischt.
Erweitert werden auch die Öffnungszeiten: Das Ocean Sky wird bis 22 Uhr – also über die Zoo-Sperrstunde um 18 Uhr hinaus – seine Gäste bekochen. Donnerstags bis Samstags sei weiters ein Bar-Betrieb bis 2 Uhr nachts angedacht, sagt Köppen.
400.000-Liter-Becken
Wenn die Gäste auf dem Dach Drinks schlürfen, geht die Arbeit in den Etagen darunter erst richtig los. In dem Zubau werden nämlich Tiere einziehen: auf 3.000 Quadratmetern zusätzlicher Nutzfläche.

Die bestehenden Zoo-Tiere bekommen Konkurrenz.
Im 9. Stock entstehen ab nächstem Jahr ein Tropenbereich inklusive Freigehege und eine Australienanlage – beide werden begehbar sein. Zwei Stockwerke tiefer werden Haie einziehen: in ein Becken, das rund 400.000 Liter Wasser fasst.
Mitbewohner gesucht
Für die bestehenden Tiere im Zoo bedeutet das: mehr Platz, aber auch Konkurrenz. Denn das Haus des Meeres ist auf der Suche nach Mitbewohnern für sie.
Welche Tiere das sein könnten, kann Köppen noch nicht verraten: "Wir verhandeln derzeit mit mehreren Zoos."
Der Strom für die Pumpen und Lampen in den neuen Gehegen stammt übrigens von der Dachterrasse: Sieben Meter über ihrem Boden ist auf einer Art Pergola eine Fotovoltaik-Anlage installiert.

Hans Köppen, Geschäftsführer des Haus des Meeres mit der Fotovoltaik-Anlage.
Und auch die könnte zur Besucher-Attraktion werden: Wenn es die MA 36 (Feuerpolizei) erlaubt, will Köppen die Besucher einzeln auf die Wartungstreppe der Anlage lassen – wo sie noch einen Tick mehr Ausblick erwartet.

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