Fernwärme in Wien bald um 92 Prozent teurer

Bereits im Mai hatte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) bei der Bilanzkonferenz der Wiener Stadtwerke angekündigt, dass die Preise für die Fernwärme steigen werden. Man warte mit der Preiserhöhung aber „längstmöglich zu, um eben auch ein Zeichen der Unterstützung für die Wienerinnen und Wiener zu geben“, so Hanke damals.

Nun kommt auf die Wiener Fernwärme-Kunden - das sind über 440.000 Haushalte - eine massive Preissteigerung zu. Wie die Krone zuerst berichtet, sollen die Kosten um 92 Prozent steigen, also sich fast verdoppeln.

Wie eine Sprecherin von Wien Energie dem KURIER bestätigte, stellt das Unternehmen nun einen Antrag auf Anpassung des amtlichen Preisbescheids der Fernwärme. Die Preiskommission - zu deren Mitglieder die Stadt Wien, die Arbeiterkammer, die Wirtschaftskammer und die Landwirtschaftskammer gehören - werde den Antrag in Folge prüfen.

Wenn dem Antrag stattgegeben wird, wird sich der Fernwärmepreis für einen durchschnittlichen Wiener Haushalt um etwa 45 Euro monatlich erhöhen, teilte das Unternehmen in einer Presseaussendung mit. Knapp zwei Drittel der Privatkunden von Wien Energie unterliegen dem amtlichen Preisbescheid.

In dem Unternehmen rechnet man mit einem Preisanstieg ab der kommenden Heizsaison, also ab Herbst. "Wahrscheinlich ab September", sagt eine Sprecherin zum KURIER.

Begründet wird die Kostenerhöhung mit der Energiekrise: „Wir haben keine andere Wahl. Das sind die bitteren Folgen der weltweiten Energiekrise und beispiellos explodierender Großhandelspreise. Die Teuerung wurde durch die russische Invasion in der Ukraine weiter zugespitzt – es ist leider keine Entspannung der Preis-Lage in Sicht“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Zuletzt wurden die Fernwärmepreise 2016 erhöht, teilt das Unternehmen mit. "Jetzt ist der Schritt allerdings ohne Alternative", heißt es in der Presseaussendung.

Die Fernwärme wird in Wien mehrheitlich aus Gas gewonnen.