Fall Leonie: Geflüchteter Verdächtiger wird nach Österreich ausgeliefert
Jetzt steht es fest: Zubaidullah R. wird nach Österreich ausgeliefert. Der 23-Jährige gilt als Verdächtiger im Fall Leonie. Das 13-jährige Mädchen war unter Drogen gesetzt und vergewaltigt worden. Am 26. Juni wurde Leonies Leiche auf einem Grünstreifen in Wien gefunden.
Insgesamt drei Festnahmen gab es in dem Fall bereits. Doch Zubaidullah R. gelang es, nach London zu flüchten. Ende Juli wurde er allerdings gefasst, seither befand er sich in Auslieferungshaft. Heute entschied das Gericht, dass der Mann ausgeliefert wird. Sein Anwalt hatte zuvor argumentiert, eine Auslieferung sei nicht möglich, weil noch keine Anklage vorliege.
Anwalt in Quarantäne
Die Entscheidung hätte eigentlich schon vor einer Woche fallen sollen - doch der Anwalt des Beschuldigten hatte sich in Corona-Quarantäne befunden.
Die Anschuldigungen gegen Zubaidullah R. wiegen schwer: Gegen ihn wird wegen Vergewaltigung mit Todesfolge ermittelt. Die Tat soll er mit zwei weiteren Männern begangen haben (gegen einen weiteren Mann, der ebenso verdächtig war, wird nicht mehr ermittelt).
Die DNA-Spuren der drei Männer fanden sich auf dem Körper der 13-jährigen Leonie. Das Mädchen hatte eine Überdosis an Drogen im Körper und dürfte erstickt sein.
Die Auslieferung erfolgt innerhalb der kommenden 17 Tage. Zubaidullah R. hat allerdings auch noch die Möglichkeit, eine Berufung einzulegen.
Für Rechtsanwalt Florian Höllwarth - er vertritt Leonies Familie - ist es dennoch absehbar, dass es rasch zur Anklage in dem Fall kommt. "Es fehlen nur noch die Einvernahme des geflüchteten Verdächtigen und die Gutachten über die Zurechnungsfähigkeit der Beschuldigten."
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