Hassrede? Facebook löscht Deix-Karikatur

Hassrede? Facebook löscht Deix-Karikatur
Eine Karikatur von Manfred Deix wurde von Facebook als "Hassrede" eingestuft und gelöscht. Ein Medienanwalt versteht nicht, warum.

Thomas Fraiß war irritiert, als ihm ein User mitteilte, dass eine Zeichnung des Karikaturisten Manfred Deix aus der Facebook-Gruppe "Gruppe Wien" gelöscht wurde. Der Medienanwalt ist Administrator der Gruppe, die aus 29.571 Mitgliedern besteht und in der alles mögliche aus dem Wiener Alltagsleben geteilt wird. 

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Die Deix-Karikatur hatte jemand am Mitte November veröffentlicht. Circa eine Woche später wurde das Bild von Facebook gelöscht. Auf dem Bild sind vier männliche Personen ("Deix-Figuren") abgebildet, die T-Shirts mit Sprüchen wie "bist deppad?", "geh in oasch", "schleich di" und "wüst a fotzn?" zeigen. 

Der Beitrag wurde von dem sozialen Netzwerk als "Hassrede" eingestuft.

"Ich kann dem Inhalt des Bildes keine Hassrede entnehmen"

Der Medienanwalt beobachtet schon länger, was von der Plattform gelöscht wird und was nicht. Eine Nutzerin wurde für zwei Wochen gesperrt, weil sie in einem Kommentar das Wort "hässlich" verwendete.

Dahingegen würden Posts mit gewaltverherrlichenden, frauenfeindlichen, pornografischen oder diskriminierenden Inhalte nicht gelöscht, so Fraiß. Melde man derartige Inhalte, antwortet Facebook, die Beitrage würden nicht gegen die Gemeinschaftsstandards verstoßen.

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Fraiß hat die Karikatur erneut auf Facebook und Twitter geteilt. "Ich kann dem Inhalt des Bildes keine Hassrede entnehmen. Es wird keine bestimmte Personengruppe angegriffen. Die T-Shirt-Sprüche sind typische Wiener Ausdrücke, wie sie wohl zu Deix' Zeiten aktuell waren." Er möchte "widersprüchliche" Facebook-Aktionen wie diese online zur Diskussion stellen.

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