Ex-Rapidler Burgstaller bekommt vom Schläger 55.800 Euro Schmerzengeld

SCHADENERSATZPROZESS NACH GEWALTTÄTIGEM ANGRIFF AUF EGEMALIGEN RAPID-FUSSBALLSPIELER BURGSTALLER: BURGSTALLER
Guido Burgstaller forderte von einem 24-Jährigen Schmerzengeld, nachdem dieser ihn niedergestreckt hatte.

Einstecken ist Guido Burgstaller gewohnt - die Verteidiger aus allen Ligen haben den Stürmer des SK Rapid, des FC St. Pauli und des Österreichischen Nationalteams im Strafraum und außerhalb ordentlich attackiert. Da wusste sich der Stürmer auch zu helfen. 

Am 14. Dezember 2024 war es anders. Denn nach einer langen Party-Nacht traf Burgstaller auf einen Widersacher außerhalb des Spielfeldes, selbst wenn der Ort der Auseinandersetzung an grünen Rasen erinnert. Es war nämlich vor der Diskothek Volksgarten, sozusagen in der Nachspielzeit dieser besagten Party-Nacht. 

Schädelbasisbruch nach Sturz

Nach einem Wortwechsel kam es zu der Attacke, die am Spielfeld mit einer roten Karte geahndet würde. Der 24-jährige Marko M. soll den Stürmer nämlich mit einem heftigen Faustschlag niedergestreckt haben. Burgstaller, selbst alkoholisiert, zog sich beim Sturz einen Schädelbasisbruch zu. 

Das Landesgericht für Strafsachen verurteilte den Angreifer zu einer bedingten Haftstrafe von 16 Monaten und ein Schmerzengeld von 4.200 Euro. Heute will Burgstaller nachfassen. Er hat den jungen Mann zivilrechtlich auf 73.606 Schmerzengeld geklagt. 

Burgstaller war vom 14. Dezember 2024 bis zum 25. März 2025 im Krankenstand. Laut Aktenlage leidet er an Einschränkungen des Sehvermögens, des Hörsinns und des Geruchsinns, welche direkte Folgen der Verletzungen sein sollen. Und es geht um den Verdienstentgang für Burgstaller, der zu diesem Zeitpunkt noch für die Grün-Weißen in Hütteldorf stürmte. 

Nun kann Burgstaller damit rechnen, vom Angreifer 55.800 Euro zu erhalten. Am Gericht für Zivilrechtssachen einigten sich die Streitparteien - Burgstaller wurde vom ehemaligen Rapid-Vizepräsidenten Nikolaus Rosenauer vertreten, dem 24-Jährigen stand Rechtsanwalt Klaus Ainedter zur Seite - nämlich auf einen bedingten Vergleich. 

55.800 Euro Entschädigung für Burgstaller

Der 24-Jährige verpflichtete sich laut Apa nach längeren, von der Richterin umsichtig moderierten Verhandlungen, mit Hilfe der finanziellen Unterstützung seiner Eltern binnen 14 Tagen 50.000 Euro zu bezahlen. 

Bis 31. Jänner 2028 wären weitere 5.800 Euro zu berappen, sollte die Vereinbarung, die Rosenauer mit seinem Mandanten noch eingehend besprechen möchte, nicht bis zum 10. Dezember widerrufen werden. 

Falls der Widerruf ausbleibt, wird der Vergleich rechtswirksam und Burgstaller hätte spätestens am 24. Dezember 50.000 Euro auf seinem Konto. In der Hauptverhandlung hatte Ainedter dem Ex-Stürmer 4.200 Euro an Schmerzensgeld überreicht. 

Darüber hinaus machte der mittlerweile vom aktiven Sport zurückgetretene Burgstaller zivilrechtlich Heilungskosten von 6.130 Euro, 9.000 Euro an weiterem Schmerzensgeld und einen verletzungsbedingten Verdienstausfall für dreieinhalb Monate geltend, den er mit über 58.000 Euro bezifferte. Auch Rapid war nach seinem Ausfall nur mäßig erfolgreich.

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