"Es Heisln": Beschimpfte Polizisten verlangten 100 Euro Strafe

"Es Heisln": Beschimpfte Polizisten verlangten 100 Euro Strafe
In Floridsdorf soll ein Sesselkreis eskaliert sein, doch der Beschuldigte setzte sich mithilfe einer Anwältin zur Wehr.

Es war im März 2020, Österreich befand sich im Lockdown, als einige Mieter auf einem privaten Grundstück einer Wohnhausanlage in Floridsdorf einen Sesselkreis bildeten, um abends mit Mindestabstand zu plaudern. Es dauerte nicht lange, bis zwei Funkstreifen zufuhren. "Jetzt werde ich Euch belehren", soll einer der Polizisten den Personen zugerufen haben.

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Was danach passiert sein soll, da gehen die Schilderungen nun auseinander. Der Beschuldigte, ein 41-jähriger Wiener, gibt zu, dass er dem Beamten mit dem Satz "Du bist nicht mein Vater" geantwortet habe. Im Polizeiprotokoll liest sich der Vorfall allerdings anders. "Es sad's Heisln, habts nix besseres zu tun?", wollen die Polizisten von dem 41-Jährigen gehört haben.

In der Anzeige ist vermerkt: "Durch die Aussage wurden die anerkannten Grundsätze der Schicklichkeit verletzt, die man von einem gesetzestreuen Bürger verlangen kann".
 

"Es Heisln": Beschimpfte Polizisten verlangten 100 Euro Strafe

Rechtsanwältin Andrea Schmidt aus St. Pölten

Der Beschuldigte bestreitet laut seiner Anwältin Andrea Schmidt diese Worte. "Eine derartige Redewendung wird und wurde von ihm noch nie benutzt", betont Schmidt.

Strafverfügung

Danach soll sich die Situation wieder beruhigt haben, nach einer Ausweiskontrolle zogen die Polizisten ab, der Sesselkreis löste sich auf. Allerdings bekam der Beschuldigte eine Strafverfügung in der Höhe von 100 Euro wegen Lärmerregung zugestellt. Nachdem sich Schmidt für den 41-Jährigen einsetzte, wurde das Verfahren nun eingestellt.

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