Zwei Wochen lang wurde seitdem an der Wiedereröffnung gearbeitet. Ein Team musste zusammengestellt, eine Küchenlinie und ein Anrichteleitfaden für die Gerichte ausgearbeitet werden, sagt Josef Donhauser.
Groß kommuniziert wurde die Neueröffnung des Cafés nicht. Um „so rasch wie möglich wieder in die Gänge zu kommen“, hat sich die „DoN Group“ für ein Soft Opening entschieden: Die Gäste, die schon am ersten Tag an den Kaffeetischen sitzen, dürften somit eher zufällig vorbeigekommen sein.
30 Veranstaltungen vom Vorgänger geerbt
In der neben dem Café liegenden Eventlocation „Weitsicht Cobenzl“ gab es dagegen keine Pause zwischen dem alten und dem neuen Betreiber. Der Betrieb ist nahtlos übergegangen, wodurch die beim alten Betreiber gebuchten Events auch unter der neuen Leitung stattfinden konnten. Insgesamt 30 solcher Veranstaltungen habe man geerbt, sagt Donhauser.
Im Bereich der Eventlocation gebe es aber auch schon „eine Flut an neuen Anfragen“. Konkreter: „Um die 100 Angebote haben wir schon draußen. Täglich finden zwischen acht und zehn Besichtigungen statt“, sagt Donhauser. Um auch Private anzusprechen, habe man den Preis in diesem Bereich etwas gesenkt.
Sonst hat sich am Cobenzl nicht allzu viel geändert. Anpassungen in der Speisekarte, wie etwa die Ausweitung des Frühstücksangebots und die noch stärkere Fokussierung auf lokale Produkte, wurden vorgenommen. Der Rest wurde vom Vorgänger übernommen. Die Innenausstattung vom Café „Rondell“ zum Beispiel bleibt auch weiterhin im 70er-Jahre-Stil.
"Investitionskostenersatz"
Dass das meiste übernommen wurde, ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass das Areal erst 2022 – nach einer umfassenden Renovierung – neu eröffnet wurde. 20 Millionen Euro wurden damals investiert. Der ehemalige Betreiber Bernd Schlacher war mit 16 Millionen Euro beteiligt, die die Stadt nun ablösen muss.
Wie hoch dieser „Investitionskostenersatz“ ist, wird ein Gutachten zeigen, das derzeit in Arbeit ist. Wie lange das noch dauern wird, lasse sich „nicht abschätzen“, heißt es von der MA 49.
Ruhige Phasen
Auslöser für die Vertragskündigung durch Schlacher, so hieß es vergangenen Dezember, waren die „gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die damit verbundenen Kostensteigerungen“. Der neue Betreiber zeigt sich dagegen zuversichtlich, dass es nun besser laufen könnte: „Es ist ein wetterabhängiges Geschäft. Da muss man mit den Spitzen und den ruhigen Phasen leben.“ Dass genau die „DoN Group“ den Zuschlag für den Betrieb erhalten hat, erklärt Donhauser damit, dass es der Stadt wichtig sei, einen Betreiber zu haben, der „glaubhaft vermitteln kann, dass er stark genug ist, um länger bleiben zu können“. Auf Langfristigkeit ist auch der neue Pachtvertrag ausgelegt: Unbefristet mit einem Sonderkündigungsrecht nach zwei Jahren, sagt Donhauser. Über weitere Details wurde vorerst Stillschweigen vereinbart, heißt es von der MA 49.
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