Eine Arztpraxis für die Hunde von Obdachlosen

Eine Arztpraxis für die Hunde von Obdachlosen
In der Einrichtung der Sozialorganisation Neunerhaus werden Tiere von wohnungs- und obdachlosen Menschen kostenlos behandelt.

Der Patient hat Schmerzen. Der Ultraschall zeigt: Er leidet an Blasensteinen, die dringend operiert gehören. Ansonsten, erklärt die Ärztin, könnte der Patient eine Harnstauung erleiden und sterben. Gleich für den nächsten Tag wird ein Operationstermin vereinbart.

Der Patient ist ein 13 Jahre alter Kater namens Tequila. Er ist einer der Patienten, die in der Tierarztpraxis im Neunerhaus in Wien-Margareten versorgt werden: Drei Mal pro Woche können obdach- und wohnungslose Menschen ihre Haustiere hier kostenlos behandeln lassen – ein in der Form einzigartiges Angebot in Österreich. 55 Tierärzte und Assistenten arbeiten hier ehrenamtlich, eine von ihnen ist Tierärztin Martina Priesner.

Tequila ist leicht sediert, widerstandslos lässt sich der weiße Kater von der Ärztin zurück in seine Transportbox setzen. „Das musste sein. Beim letzten Mal hat er sich so aufgeführt“, sagt Priesner. Geduldig erklärt sie, was es vor der Operation des Tiers zu beachten gilt. Denn Tequilas Besitzerin ist sichtlich verunsichert ob des bevorstehenden Eingriffs. Sie lebt in einem Obdachlosenheim und hat drei Katzen, die sie sehr liebt: Chica, Whiskey und eben Tequila, „der beste Name überhaupt“, sagt sie stolz.

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