Ein Baustellen- und Pop-up-Sommer am Wiener Donaukanal
Der Donaukanal steht immer wieder im Fokus: Sei es wegen Menschenansammlungen in Zeiten von Corona, der daraus resultierenden Müllberge oder der Vergabe der Pachtgründe am Wasser. Für drei dieser Gründe hat Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) – wie berichtet – im März drei neue Lokale präsentiert.
Offen blieb allerdings, wann diese heuer genau aufmachen und in welcher Form. Der KURIER hat herausgefunden, wie es mit ihnen weitergeht – und kennt weitere Details zu zwei bereits länger angekündigten Neuheiten am Kanal.
Taste
Dort, wo ein langer Rechtsstreit zwischen der Stadt und einem früheren Pächter tobte, weil er die Fläche neben dem Glashaus am linken Kanalufer nicht räumen wollte, hat sich „Taste“ angesiedelt. Die Baustelle ist bereits im Gange, der Betrieb startet in der ersten Juni-Woche. Ab dann gibt es wechselnde Streetfood-Konzepte im Seefrachtcontainer: Im linken Bereich des Areals verkauft die Barbaro-Familie Pizza Fritta, die Ballroom-Gastronomen servieren Teigtaschen.
In einem Container werden Cocktails gemixt – nach dem Konzept des Werber-Sohnes Daniel Schober. Swizzle (Cocktailstab) heißt die Bar, die südostasiatische Drinks an den Kanal bringt. Der rechte Teil des Areals bleibt vorerst unbespielt: Auf „Taste-Kitchen“ mit Stockwerk und Terrasse muss man laut Pächter Johannes Kriegs-Au noch etwas warten – mindestens bis Juli.
Fräuleins Garten
Am gegenüberliegenden Ufer, bei der Vorkaifläche des Badeschiffs, wird ebenfalls noch länger gebaut. Ab 27. Mai gibt es dort daher nur ein Pop-up. Fassbier, bayerisches Bier und Spritzer aus dem Container sollen das Warten auf
Stephanie Edtstadtlers „Fräuleins fabelhafter Sommergarten“ (die Donaukanal-Ausgabe ihres Cafés „Fräuleins“ in der Lerchenfelderstraße) verkürzen. „Wir bewirtschaften die Baustelle“, sagt Edtstadtler. Die Endversion – eine Grillzone mit Fleischautomaten – soll noch im Sommer stehen. Aber so ganz sicher könne man da nicht sein. Die Baufirmen hätten viel zu tun. Und durch Corona verzögerte sich alles.
Urban Tribes
Ähnliches beklagt auch Julian Suryana. Der Ideengeber von „Urban Tribes“, einem Reparaturzentrum mit Gastro für Radler auf der Freda-Meissner-Blau-Promenade, war selbst Fahrradkurier bei Foodora und Lieferservice. Er gründete einen Betriebsrat und einen Verein für die Community.
Mit einem Abo-System (monatlich 10 Euro) sollen Radliebhaber auf der 1.000 Quadratmeter großen Fläche eine Radreparatur und eine Anlaufstelle bekommen. Mit Spielplatz, einer Grünfläche mit Enzis, Trainingsgeräten und einer öffentlichen Toilette. – aber erst im April 2022. Für die heurige Saison versucht Suryana ab Juli ein Pop-up mit Drinks und Essen auf die Beine zu stellen.
Die Werkstatt
Keine temporäre Lösung wird es auf der Wolfgang-Schmitz-Promenade geben, wo „Die Werkstatt“ von Künstlermanager Herbert Fechter und Sohn sowie Masters-of-Dirt-Erfinder Georg hinkommen soll. Wiener Küche, eine Bühne für Shows und einen Pumptrack (Rad- und Skatepark) wird es dort erst nächstes Jahr im April geben.
Muse
Eine Kunstgalerie mit Augmented Reality entsteht am linken Ufer auf der Fläche neben dem Aufzug bei der Marienbrücke. „The Muse“ wird auch erst nächstes Jahr fertig sein. „Aber vielleicht stellen wir eine Graffiti-Wand auf und ab Juli wird es ein kleines Holz-Pop-up geben“, sagen die Betreiber.
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