Drei Sexarbeiterinnen in Wien getötet: Prozess im November

Drei Sexarbeiterinnen in Wien getötet: Prozess im November
Der 27-Jährige leidet an einer ausgeprägtes paranoiden Schizophrenie. Laut Gutachten ist der Mann nicht schuldfähig.

Weil er laut Staatsanwaltschaft am 23. Februar in einem Asiastudio in Wien-Brigittenau drei Sexarbeiterinnen mit einem Messer getötet hat, wird am 25. November am Landesgericht gegen einen 27-Jährigen verhandelt. 

Das teilte Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage mit. Dem Afghanen wird nicht dreifacher Mord vorgeworfen. Er weist laut einem psychiatrischen Gutachten eine ausgeprägte paranoide Schizophrenie auf und war im Tatzeitpunkt nicht zurechnungsfähig.

Mangels Schuldfähigkeit hat die Staatsanwaltschaft daher gemäß §21 Absatz 1 StGB die Unterbringung des Mannes in einem forensisch-therapeutischen Zentrum beantragt. Der psychiatrische Sachverständige Peter Hofmann hält den Mann aufgrund seiner nachhaltigen und schwerwiegenden Störung für hochgefährlich.

"Europäische Hexe" getroffen

Der 27-Jährige gab bei der Begutachtung an, er habe in Serbien auf der Flucht aus seiner Heimat eine europäische Hexe, eine Satanistin getroffen, die ihn dazu verführen wolle, von seiner Religion - der Mann ist Muslim - abzufallen. Sie sei nicht nach Österreich mitgekommen, man könne jemanden aber auch über das Handy weiterverhexen. Er habe die Hexe immer wieder zurückzudrängen vermocht, auf lange Sicht aber ohne Erfolg.

Aus Sicht des 27-Jährigen hätten die Sexarbeiterinnen mit der Hexe zusammengearbeitet. Sie seien "Feinde von Gott" gewesen. Er habe ein Messer gekauft, um die Frauen zu töten. Die Tat an sich hat Hofmann in seinem schriftlichen Gutachten als "Amoklauf" beschrieben, bei dem es "darum ging, innerhalb kürzester Zeit mehrere Menschen zu töten."

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